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Berner Fluggesellschaft Skywork will wieder wachsen

Die Berner Fluggesellschaft Skywork stand vor ein paar Jahren noch kurz vor dem finanziellen Kollaps, heute ist sie wieder auf Wachstumskurs. Das Ziel: Mehr Passagiere, grössere Flugzeuge. Kann das funktionieren?

Seit Sommer 2014 steht Martin Inäbnit am Steuer der Berner Fluggesellschaft, er will die Firma wieder auf Kurs bringen. Es sei viel falsch gelaufen in den letzten Jahren, sagt er, der selber auch Pilot ist. «Wir haben jetzt zwei Jahre gebraucht, um den Laden aufzuräumen. Schwarze Zahlen schreiben wir aber noch nicht, das dauert noch eine Weile.»

Viel Geld verloren

Der frühere Geschäftsführer Tomislav Lang wollte hoch hinaus mit Skywork. Im Sommer 2012 hat er über 25 Destinationen angeflogen, im Rücken ein potenter Geldgeber. Doch die Flugzeuge waren nicht voll, Skywork verlor viel Geld. Der Geldgeber sprang ab. Nun steht ein neues Team hinter der Berner Fluggesellschaft. Martin Inäbnit als Geschäftsführer steht im Vordergrund, er wird finanziert von einer Gruppe von Bernern, die im Hintergrund bleiben wollen.

Skywork-Flugzeug auf dem Flughafen Bern
Legende: Skywork hat in Bern turbulente Zeiten hinter sich. Mirjam Spreiter/SRF

Klar ist: Es ist nicht einfach, auf dem Flughafen Bern eine Fluggesellschaft rentabel zu bewirtschaften. Ob grosse oder kleinere Airlines – bis jetzt haben alle aufgegeben. Das erstaunt den Aviatik-Experten Andrea Wittmer von der Hochschule St. Gallen nicht: «Regionale Fluggesellschaften haben relativ kleine Flugzeuge, kleine Einzugsgebiete und relativ hohe Kosten. Dazu ist der Preisdruck im Fluggeschäft generell hoch.»

Bern ist zu wenig

Für Martin Inäbnit ist darum klar: «Wir müssen unsere Passagierzahlen massiv steigern, der Betrieb einer Mini-Airline ist in dieser Grössenordnung schlicht nicht machbar.» Für das Wachstum, das ihm vorschwebt, reicht Bern alleine nicht mehr. Skywork fliegt neu auch ab den Flughäfen Basel und Zürich nach Europa. Zudem ist der Berner Firma eine Zusammenarbeit mit der grossen niederländischen Fluggesellschaft KLM gelungen. Die KLM bindet Bern an die Welt an, mit garantiertem Umsteigen.

Grössere Flugzeuge

Im Moment fliegt Skywork im Winter acht Destinationen an, nächsten Sommer sind es 19. Schrittweise werden die 32-plätzigen Dorniers mit Saab 2000 ersetzt, die 50 Plätze haben. Doch auch das sind laut Aviatik-Experten Wittmer noch zu wenige. «Wir wissen aus der Theorie, dass es eine kritische Grösse von etwa 100 Passagieren braucht, um Geld zu verdienen.»

Tatsächlich hat Skywork schon Pläne für grössere Flugzeuge. Martin Inäbnit spricht von 70-plätzigen Maschinen, die Marke will er noch nicht verraten. Ob er diese Flugzeuge füllen kann, wird er noch beweisen müssen.

(Schweiz aktuell, 19:00 Uhr)

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