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Pflegepersonal schiebt Bett mit Patientin in Lift.
Legende: Mutter und ihr Neugeborenes auf dem Weg in die provisorische Frauenklinik im Theodor-Kocher-Haus auf dem Inselareal. Keystone

Berner Frauenklinik zieht um Operation am offenen Herzen

Die Frauenklinik am Berner Inselspital zieht an diesem Wochenende in ein neues Haus – parallel zum Spitalbetrieb.

Der Weg führt mehrere hundert Meter unter dem Boden durch. Bett für Bett, Patientin für Patientin rollen durch die unterirdischen Verbindungsgänge in die neue Frauenklinik. In den letzten Stunden und Tagen ist auf dem Inselareal eine ganze Klinik umgezogen. Brutkästen, Ultraschallgeräte, Möbel und vor allem die Mütter mit ihren Babys mussten verlegt werden.

Rollstühle und Spielgeräte.
Legende: Rollstühle und Spielgeräte stehen in der Frauenklinik bereit für den Umzug. Keystone

Während zwei Jahren habe sie immer wieder Sitzungen gehabt, um den Umzug zu planen, sagt Daniela Wingeier. Sie ist Leiterin der Gynäkologiestation in der Frauenklinik. «Besonders die letzte Woche war anstrengend. Wir mussten in der neuen Klinik viel vorbereiten. Aber es ist bisher alles rund gelaufen.» Gute Planung und flexibles Personal hätten geholfen.

Wir können nicht sagen: Heute sind Geburten nicht möglich.
Autor: Daniela Wingeier Stationsleiterin Gynäkologie Frauenklinik

Der Umzug wird parallel zum laufenden Spitalbetrieb vollzogen. Ferien gab es keine für diese Zeit, alle Kräfte werden gebraucht, weil je in der alten und in der neuen Klinik ein Team arbeitet. «Gestern Nacht gab es einen Eintritt, auch heute früh kam eine Frau. Wir können ja nicht sagen, dass Geburten heute nicht möglich sind», so Wingeier.

Krankenbett und Pflegepersonal bei Transport.
Legende: Auf dem Elektrotransporter gehts durch die unterirdischen Gänge. Keystone

Nötig wurde der Umzug, weil das 16-jährige Gebäude der Frauenklinik sanierungsbedürftig ist.

100 Millionen für die Sanierung

Box aufklappen Box zuklappen

2002 wurde die Frauenklinik auf dem Inselareal eingeweiht. Bereits nach kurzer Zeit tauchten massive Mängel am 130-Millionen-Bau auf: Etwa die Wölbung einer Fassade oder Probleme bei der Statik. Das Gebäude musste 2009 mit Sofortmassnahmen instand gestellt werden. 2017 entschied der Verwaltungsrat der Inselgruppe, die Frauenklinik total zu sanieren. Kosten: 35 Millionen, um die Mängel zu beheben, 65 Millionen für altersbedingte Instandsetzung.

Nach der Sanierung soll die Frauenklinik wieder in das Gebäude ziehen. Das neu gebaute Theodor-Kocher-Haus – temporäres Zuhause der Frauenklinik – wird dann zum Tumorzentrum.

Der Umzug verlief gestaffelt, von der Abteilung mit den Neugeborenen über das Familienplanungszentrum, die Mutter-Kind-Abteilung bis hin zur Gynäkologie.

Ziel ist das neue Theodor-Kocher-Haus an der Friedbühlstrasse 19. Den Patientinnen scheint das Gebäude mit seiner Marmorfassade und vor allem die Räume zu gefallen. «Es ist hier viel heller und freundlicher», sagt eine frisch gebackene Mutter, «es hat nicht so viel Beton wie in der alten Klinik.»

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