Ölbilder, Aquarelle, Skulpturen, vielleicht noch eine Video-Installation: Das bietet eine klassische Kunstausstellung. Das neuste Projekt des Kunstmuseums Bern, «République Géniale», will genau das nicht sein.
Das Geniale an dieser Ausstellung ist, dass wir in Frage stellen, was normalerweise ein Museum ist.
So sieht man zum Beispiel eine leere Wand, irgendwo eine Bühne im Raum, dazu ein leeres Büchergestell. Das Museum wolle damit in Frage stellen, was normalerweise ein Museum sei, so Direktorin Nina Zimmer. «Wir öffnen das Museum für ein Experiment, was ermöglicht, darüber nachzudenken, was das Museum sein könnte.»
Was passiert denn zum Beispiel mit dem leeren Bücherregal an der Wand, was kommt dort rein? Oder die vielen Würfel am Boden: Darf man damit spielen? «Es ist kein Mitmach-Projekt im Sinne der 68er-Zeit – wo es auch um das Mitmachen-Müssen ging», so Nina Zimmer. Es seien eher Anregungen für ein anderes Miteinander.
Scheitern ist auch eine Form des Kunstwerks.
Ob dieses theoretische Konstrukt beim Publikum auch ankommt? Scheitern sei auch eine Form des Kunstwerks, sagt Museumsdirektorin Nina Zimmer. «Wir sind gespannt, wie die Republik Gestalt annehmen wird in Bern und welche Prozesse sie auslöst.»