Zählt man eigentlich noch die eigenen Alben, wenn man das 14. veröffentlicht? «Ja, klar», meint Natacha, mit gebürtigem Namen Natacha Utiger. Ein Album sei fast wie ein eigenes Kind, natürlich etwas weniger intensiv, aber «ich habe jedes Album für sich sehr gern.»
Natacha war die erste Schweizer Künstlerin, die ein Mundartalbum veröffentlichte, das war 1992. Drei Jahre später gelang ihr mit dem Album «Stärntaler» den Sprung an die Spitze der Schweizer Albumcharts.
Ihr Platz in der Mundartszene
Trotzdem musste die Burgdorferin immer wieder um ihren Platz in der Mundartszene kämpfen. «Ich verkehre nicht unbedingt in den Studios, wo viele Mundartmusiker ihre Songs aufnehmen. Die anderen sind deshalb wohl etwas besser vernetzt», sagt Natacha. Und dann sei sie auch jung Mutter geworden. Das habe automatisch dazu geführt, dass sie ihr Alltag jenseits der Bühne ein anderer gewesen sei als der ihrer männlichen Musikerkollegen.
Andere in der Mundartszene sind wohl etwas besser vernetzt als ich.
Was hält Natacha auch nach 30 Jahren noch im Musikbusiness? «Ich empfinde einfach eine totale Freude, wenn mir ein Song zufliegt.» An ein Karriereende, so wie es der Mundertsänger Endo Anaconda alias Stiller Has in diesen Tagen bekannt gab, denkt die 54-Jährige nicht, im Gegenteil: «Das nächste Album ist schon in Planung.»