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Berner Spitex-Affäre Präsidentin knickt wegen des Drucks ein

Die Verwaltungsratspräsidentin der krisengeschüttelten Spitex Bern, Rahel Gmür, nimmt aus gesundheitlichen Gründen eine Auszeit. Sie tritt bei der Generalversammlung vom 5. Juni nicht mehr zur Wiederwahl an, teilte Spitex Bern am Freitag mit.

Die «Anwürfe» der letzten Tage und die Sorge um die Spitex Bern hätten Gmür «schwer betroffen gemacht», heisst es in der Medienmitteilung. Ihre gesundheitliche Verfassung erfordere eine Auszeit. Der Verwaltungsrat «bedauert diese Entwicklung sehr». Rahel Gmür ist seit 18 Jahren Präsidentin der Spitex Bern.

Offener Konflikt

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Der Konflikt rund um die Freistellung des früheren Geschäftsleiters Daniel Piccolruaz ist in den letzten Tagen eskaliert. Der Verwaltungsrat warf Piccolruaz am Montag vor, ein «Komplott» zur Destabilisierung der Spitex Bern geschmiedet zu haben und drohte ihm mit strafrechtlichen Konsequenzen.

Zudem wurden fünf Betriebsleiterinnen, die am «Schlachtplan» mitgewirkt haben sollen, verwarnt und mit sofortiger Wirkung suspendiert.

Der Zwist hat inzwischen auch den Kanton Bern auf den Plan gerufen. Die Gesundheit- und Fürsorgedirektion (GEF) teilte am Donnerstag mit, sie beobachte die Situation genau und forderte die Spitex Bern auf, über allfällige Versorgungslücken zu informieren.

In der Mitteilung vom Freitag betont Spitex Bern, die Betriebssicherheit und die Erfüllung des Versorgungsauftrags seien sichergestellt. Geleitet wird die Organisation mit rund 400 Mitarbeitenden derzeit von einer interimistisch eingesetzten Geschäftsführerin. Auch sei ein Krisenteam engagiert worden.

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