Reden wir überhaupt noch miteinander oder kommunizieren wir uns nur noch gegenseitig an? Das fragen sich die Organisatorinnen und Organisatoren des Berner Theaterfestivals Auawirleben. In der diesjährigen Ausgabe greifen sie mit dem Motto «Wir müssen reden» ein grosses Thema unserer Zeit auf, die Kommunikation.
Es gibt keine spezifische Art der Kommunikation.
In 14 Produktionen wird das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. So nimmt etwa das Berliner Gorki-Ensemble die «Me Too»-Debatte im Stück «Yes but No» auf. «Das Stück geht auf spielerische Art der Frage nach, wie viel wir miteinander reden, bevor wir miteinander ins Bett gehen», sagt Festivalleiterin Nicolette Kretz.
Einen weiteren Programmteil bestreitet die Britin Jess Thom, sie leidet am Tourette-Syndrom und zeigt ein Standup-Comedyprogramm. In diesem fällt sie sich quasi selber ins Wort. «Wir wollen damit zeigen, dass es nicht eine spezifische Art der Kommunikation gibt», sagt Kretz. Jess Thom weiche vom Normalitätsspektrum der Gesellschaft ab und dies habe einen künstlerischen Wert, der Platz habe im Programm von Auawirleben.
Publikum soll an sich arbeiten
Die Besucherinnen und Besucher werden auch auf andere Weise gefordert: An verschiedenen Workshops können sie an ihrer eigenen Kommunikation feilen und etwa lernen, wie man gendergerecht spricht oder gegen Argumente am Stammtisch ankommt.