Die Berner Stadtregierung sieht sich «gezwungen», den traditionellen Markt Ende November in Bern abzusagen. Die Stadtregierung bedauert die Absage des Zibelemärit. «Es tut weh», sagt der zuständige Gemeinderat Reto Nause. «Aufgrund der vielen Menschen und der Platzverhältnisse wäre eine Durchführung aber verantwortungslos.»
Walter Stettler, Präsident des Vereins Berner Märit, sagt, er sei enttäuscht über die Absage des Zibelemärits. Offensichtlich fehle heute vielen Leuten der Mut. Der Verein habe der Berner Orts- und Gewerbepolizei vorgeschlagen, den Zibelemärit in diesem Jahr so durchzuführen, wie derzeit die Berner Wochenmärkte stattfinden: Also mit gut hundert Marktständen, welche – um Abstand zu schaffen – über die Innenstadt verteilt sind.
Glühweinstände hätte es gemäss diesem Konzept nicht gegeben, denn diese bilden laut Stettler für viele die Hauptattraktion des Zibelemärits. Der dezentralisierte Berner Wochenmarkt funktioniere gut, sagt Stettler, der selber Marktfahrer und Obstbauer in Bolligen ist.
Behörden suchen nach anderer Lösung
Die Marktfahrer sollen trotzdem Zwiebeln anbieten dürfen. Die Behörden prüfen die Möglichkeit, dass die Zwiebeln im Rahmen der Wochenmärkte verkauft werden können. Der nächste Zibelemärit findet gemäss heutiger Planung am 22. November 2021 statt.
Mit der diesjährigen Ersatzlösung soll den Bauern geholfen werden, welche die Zwiebeln derzeit ernten – wie beispielsweise Bauer Stephan Laubscher aus dem bernischen Gerolfingen. Über zweitausend Kilo Zwiebeln verkauft er normalerweise am Zibelemärit. Die Zwiebeln lagern nun bei ihm vor dem Hof unter einem Dach. Was damit geschehen soll, weiss er nicht. «Vielleicht kann ich einige davon über unseren Hofladen verkaufen.» Im schlimmsten Fall gibt es für die Zwiebeln aber nur eines: Sie werden kompostiert.