Über das revidierte Energiegesetz wird im Kanton Bern am 10. Februar abgestimmt. Es hat zum Ziel, den CO2-Ausstoss der Öl- und Gasheizungen in den Gebäuden zu senken und erneuerbare Energien zu fördern.
Gegen die Vorlage haben Hauseigentümer und Wirtschaftsverbände das Referendum ergriffen. Dagegen sind auch FDP, EDU und SVP. Michelle Singer von der Jungen SVP sagt im Streitgespräch, es gebe viel zu viele Vorschriften mit dem neuen Gesetz. Ausserdem würden Öl- und Gasheizungen quasi verboten und das Wohnen im Kanton Bern werde verteuert.
Befürworter des revidierten Energiegesetzes sind Links-Grün sowie die Mitteparteien und die BDP. Unternehmer, Umweltverbände und der bernische Mieterverband machen auch im Ja-Komitee mit, ebenso der Hausverein mit seinen 4000 Hausbesitzern.
Ja zur Vorlage sagen auch die Jungfreisinnigen und stellen sich damit gegen ihre Mutterpartei. Laura Bircher sagt, das Gesetz sei wichtig um die Klimaziele des Bundes zu erreichen. Es müssten unbedingt mehr Gebäude energetisch saniert werden. Zudem profitiere bei einem Ja auch die Berner Wirtschaft, vor allem die KMU in der Bau- und Energiebranche.
Die Jungfreisinnige Laura Bircher sagt, ihre Partei habe die Ja-Parole auch mit Blick auf die Zukunft gefasst. «Wir Jungen sind wahrscheinlich sensibilisierter für das Thema, da wir mit der Klimaproblematik aufgewachsen sind.»
Michelle Singer von der Jungen SVP sagt, auch sie sei für CO2-Einsparungen – aber gegen eine Überregulierung durch den Staat. «Ich setze auf den gesunden Menschenverstand. Die Leute müssen selber merken, dass es so nicht weitergeht.»