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Beruf bei Frauen unbeliebt Erste Fleischfachfrau im Kanton Uri seit zehn Jahren

Jährlich schliessen bloss 40 Frauen eine Ausbildung zur Fleischfachfrau ab. Yvonne Marty aus Bürglen ist eine von ihnen.

Die 19-jährige Yvonne Marty aus Bürglen hat diesen Sommer die dreijährige Ausbildung zur Fleischfachfrau im Fachbereich Gewinnung erfolgreich abgeschlossen - ein Novum für den Kanton Uri, nach über zehn Jahren.

Schlachten, Zerlegen oder Ausbeinen gehört zu Yvonne Martys täglichen Arbeit. Sie ist überzeugt und begeistert von ihrem gewählten Beruf und sagt: «Du siehst halt wie es Innen aussieht und ich bin nicht die, welche Feinheiten im Laden machen möchte. Dafür habe ich zu wenig Geduld. Ich bin eine Perfektionistin.»

Nur gerade rund 40 Frauen schliessen jährlich eine Ausbildung zur Fleischfachfrau ab. Die meisten entscheiden sich für den Fachbereich Feinkost und Veredelung.

Sie muss die Arbeit hier machen, wie alle anderen auch.
Autor: Roman Stalder Geschäftsführer Metzgerei Stalder

Für die Metzgerei Stalder in Ennetbürgen NW, wo Yvonne Marty neu arbeitet, sei es schon speziell die erste Fleischfachfrau aus dem Kanton Uri zu beschäftigen. Eine Sonderbehandlung bekomme sie aber in der Metzgerei nicht. Geschäftsführer Roman Stalder sagt: «Im Grossen und Ganzen machen wir keinen Unterschied zwischen Frauen und Männern. Sie muss die Arbeit machen, wie alle anderen hier auch.»

Die Eltern von Yvonne sind sehr stolz, auch ihre drei Geschwister auf dem Bauernhof im urnerischen Bürglen, oberhalb von Altdorf. Theres Marty sagt: «Was mich freut ist, dass sie wirklich eine Berufung gefunden hat. Sie ist mit Herzblut dabei.»

Yvonne Marty möchte den Leuten den Bezug zum Fleisch näher bringen und den Weg aufzeigen, den ein Tier durchläuft bis es schlussendlich im Verkaufsladen landet. Was die berufliche Zukunft bringt, sei noch offen. Ausbildnerin, Prüfungsexpertin oder sogar vielleicht Landwirtin könne sie sich vorstellen.

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