Ein Architekt und Modellbauer, ein pensionierter Gold- und Silberschmid, ein Audio- und Videoplaner und gelernter Physiklaborant. Diese drei Männer betreiben die «Flickbar» an der Predigergasse in Zürich.
Reto Vollenweider, Serge Werlen und Heinz Ryser (v.l.n.r) hatten die Idee schon vor 15 Jahren. Nun, da sie pensioniert oder beruflich nicht mehr so eingespannt sind, machen sie ihren Traum war. Alle drei sind begeisterte Handwerker und Tüftler. Ihr Können bieten sie nun anderen an, die lieber etwas repariert haben wollen, statt es wegzuwerfen.
Sie polieren alte Kannen auf, schleifen Messer, reparieren Radios, Staubsauger, Mixer. Alles, was tragbar ist, nehmen sie entgegen. Alles was flickbar ist, ist willkommen.
Die Flickbar ist für vieles gerüstet: Schubladenweise Ersatzteile für elektronische Geräte, Holz- und Metallwerkzeug, ein Ultraschallreiniger, eine Dekupiersäge, ein Drehbank stehen bereit. Sind für ein defektes Gerät keine Ersatzteile zu finden, stellen sie sie kurzerhand selber her.
Schon über 100 Aufträge haben sie seit der Eröffnung entgegengenommen. Darunter auch so ungewöhnliche, wie ein alter Kaugummispender, ein Spielzeug-Holzkochherd mit abgebrochener Backofentüre oder ein Kofferplattenspieler für Singels.
Sie sind auch im Austausch mit den Handwerksbetrieben im Quartier. Was sie nicht selber machen können, geben sie an Fachleute weiter. Erst bei drei Aufträgen mussten sie bisher kapitulieren. Ihre Überzeugung: Reparieren ist besser als recyceln und viel besser, als einfach wegwerfen.