«Junge kümmern sich nicht um Politik.» Diese Feststellung ist alt, wurde immer wiederholt und ist auch nicht ganz falsch. Bei den meisten Abstimmungen und Wahlen ist die Beteiligung bei den Älteren wesentlich höher als bei den Jungen. Das war auch bei den Zürcher Kantonsratswahlen am 24. März nicht anders.
Und doch: Es gab eine Veränderung: «Verglichen mit den Wahlen 2015 sind vermehrt Junge wählen gegangen, vor allem junge Frauen», erklärt Philipp Möhr von Statistik Stadt Zürich. Er hat die Wahlbeteiligung der kantonalen Wahlen in der Stadt Zürich analysiert.
Vielleicht haben die Parteien bei den Jungen mehr mobilisiert.
Gleichzeitig ist die Beteiligung bei den älteren Wahlberechtigten zurückgegangen, besonders bei den Männern.
Über die Gründe für diese Entwicklung kann Möhr nur spekulieren. Möglicherweise hätten die Parteien mit ihren Kampagnen vermehrt auf die Jungen fokussiert.
Ganz neu ist die Entwicklung nicht. Bei den städtischen Parlamentswahlen hat die Wahlbeteiligung bei den unter 29-Jährigen seit 2006 stets leicht zugenommen.
Am Zürichberg ging die Wahlbeteiligung zurück
Eine Verschiebung gab es auch bei der Beteiligung in den einzelnen Wahlkreisen. Am Zürichberg ging die Beteiligung zurück, in den Kreisen 3, 4, 5, 6 und 10 lag sie höher. Möhr vermutet einen Zusammenhang, leben doch am Zürichberg vermehrt ältere Menschen.