In diesem Jahr dauerte die gesetzlich vorgeschriebenen «Betreibungs-Ferien» wegen der Coronapandemie länger als die üblichen zwei Wochen. Aus diesem Grund rechnete man beim Betreibungsamt Schwyz mit allem - und für Montag wurde die volle Belegschaft aufgeboten. «Aber», sagt Leiter Peter Ambauen, «es lief weniger als an einem normalen Arbeitstag.»
Wir rechnen nicht mit einem grossen Ansturm, weil die grossen Firmen mit Betreibungen zuwarten.
Ähnlich tönt es beim Betreibungsamt der Stadt Luzern. Auch hier blieb der Ansturm aus. Und man rechne auch die nächsten Tage nicht damit, sagt Daniel Holliger. Dies, weil die grossen Firmen in der Stadt in der aktuellen Situation länger zuwarten mit Betreibungen. Dies betrifft vor allem die Krankenkassen, die zu den Hauptkunden der Betreibungsämter gehören.
Zahlungsmoral aktuell nicht schlechter als sonst
So zeigt sich beispielsweise auch die CSS mit Hauptsitz in Luzern kulant, auch wenn es bei ausstehenden Krankenkassenprämien schnell um sehr hohe Beträge geht. «Betreibungen sind sicher bis Ende April ausgesetzt, aber wir erinnern unsere Kunden an die offenen Rechnungen», sagt CSS-Sprecherin Christina Wettstein. Allenfalls werde man den Betreibungsstopp sogar noch verlängern. Allerdings könne man trotz der aktuellen Coronakrise nicht feststellen, dass sich die Zahlungsmoral verschlechtert habe.
Ansturm auf Betreibungsämter wohl im Sommer
Ebenfalls grosse Kunden der Betreibungsämter sind die Steuerbehörden, beispielsweise im Kanton Zug. Aber auch hier wird momentan nicht betrieben. Dies gelte bis Ende Juni, sagt Guido Jud, Leiter der Zuger Steuerverwaltung. «Man wollte damit den Zugerinnen und Zugern etwas Luft geben in dieser aktuellen Zeit, in welcher es sicherlich andere Themen gibt als das Bezahlen der Steuern», sagt Jud. Und auch andere Firmen werden wohl bis im Sommer mit betreiben zuwarten. «Dann aber erwarten wir einen rechten Ansturm», sagt Daniel Holliger vom Betreibungsamt der Stadt Luzern.