Von einer «Volkskrankheit Demenz» sprach Susan von Sury (CVP), als sie ihren Vorstoss im Parlament begründete. Immer mehr Menschen – auch im Kanton Solothurn – seien dement, der Regierungsrat müsse eine Strategie entwickeln, wie er damit umgehen wolle – zusammen mit den Gemeinden und Organisationen. Von Sury fordert für den Kanton Solothurn eine ähnliche Strategie, wie sie bereits der Bund erarbeitet hat.
Im Wesentlichen sollen für den Kanton Solothurn folgende Fragen geklärt sein:
- Wie kann Demenz möglichst früh erkannt werden?
- Wie können Betroffene und deren Angehörige unterstützt werden?
- Welche Kosten kommen auf den Kanton zu?
Unterstützung erhielt dieser Auftrag von Regierung, der zuständigen Kommission sowie fast aller Parteien. Angehörige sollten nicht bis zur Erschöpfung demente Familienmitglieder betreuen müssen. Damit sei am Schluss auch niemandem geholfen. Menschen mit Demenz sollen aber möglichst lange daheim wohnen können. Dies auch um Kosten zu sparen, wenn keine teuren Pflegeeinrichtungen beansprucht werden müssen.
Breite Abstützung gefordert
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Mehre Kantonsräte merkten an, dass möglichst viele Organisationen ins Boot geholt werden sollten, um die Demenzstrategie zu erarbeiten. Das Rad müsse nicht neu erfunden werden, das Wissen sei bei den Organisationen vorhanden.
Widerstand gegen eine kantonale Demenzstrategie gab es seitens der SVP. Anstatt einen teuren «Papiertiger» zu produzieren, sollten pflegende Angehörige von dementen Personen besser direkt unterstützt werden.
In der Schlussabstimmung wurde der Auftrag allerdings klar angenommen. Mit 77 Ja- gegen 12 Nein-Stimmen bei 3 Enthaltungen gab der Solothurner Kantonsrat der Regierung den Auftrag, die entsprechende Strategie zu erarbeiten.