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Betriebsanalyse Museum der Kulturen ist besser unterwegs als andere Museen

Ausgeglichene Jahresergebnisse, innovatives Ausstellungsprogramm, hoher Inventarisierungsstand und stabile Besucherzahlen.

Das Museum der Kulturen ist das dritte staatliche Museum Basels, das im Auftrag des Präsidialdepartements einer Betriebsanalyse unterzogen wurde. Anders als beim Kunstmuseum und Historischen Museum fällt das Fazit hier positiv aus. Das Museum könne in nahezu allen Bereichen die Leistungs- und Wirkungsziele erfüllen, heisst es in der am Donnerstag veröffentlichten Betriebsanalyse des Beratungsunternehmens Actori.

Das Museum wird im Papier als erfolgreiches Haus bezeichnet mit innovativen Ausstellungen, stabilen Besucherzahlen und Jahresergebnissen sowie einer professionellen Führung. Auch der Inventarisierungsgrad der Sammlung befinde sich mit 95 Prozent auf einem hohen Stand.

Es braucht eine bessere Kommunikation

Handlungsbedarf sieht die Analyse im Bereich Kommunikation sowie bei Bildung und Vermittlung, bei der Organisationsstruktur, der digitalen Erfassung der Sammlung und bei der Provenienzforschung. Daraus leitet die Analyse den Bedarf an zusätzlich 70 Stellenprozenten im Kommunikationsbereich ab.

Das Präsidialdepartement will im Kantonsbudget 2021 entsprechend eine neue Kommunikationsstelle für Social Media beantragen. Ansonsten gibt sich das verantwortliche Departement zufrieden mit der positiven Analyse. Das betrifft neben dem guten inhaltlichen Renommee des Museums vor allem den Umstand, dass das Globalbudget von 8,6 Millionen Franken ausreiche, die vereinbarten Leistungen zu erfüllen.

Zu wenig digitalisiert

Bei der digitalen Erfassung seiner 330 000 Objekte hinkt das Museum der Kulturen ähnlich wie das Historische Museum hinterher. «Wenn wir mehr digitale Fotos hätten, könnten wir diese zu unsern Forscherkollegen im Südpazifik oder nach Afrika schicken und die um Auskünfte zu den Objekten bitten. Das würde die Forschungsarbeit sehr vereinfachen», sagt Anna Schmid, die langjährige Museumsdirektorin.

Beim Präsidialdepartement hat man das Problem erkannt und klärt nun ab, ob und wie die staatlichen Museen bei der Digitalisierung zusammenarbeiten könnten. Eine grosse finanzielle Aufgabe ist auch, genügend sichere Speicherkapazität zur Verfügung zu haben.

Mehr Besucher, weniger Einnahmen

Wie auch die andern staatlichen Museen steigt auch beim Museum der Kulturen die Zahl der Besucher, aber die Einnahmen sinken. Grund dafür: Es gibt immer mehr Gratis-Tage - beispielsweise die Museumsnacht.

«Kulturpolitisch ist das erwünscht», sagt Sonja Kuhn, Co-Leiterin der Abteilung Kultur. «Aber wir müssen uns überlegen, wie wir die Einnahmen wieder besser ins Lot bringen können.» Um welche Massnahmen es sich dabei handeln könnte, will Kuhn vorderhand nicht verraten.

Probleme bei staatlichen Museen

Die beiden vorangegangenen Betriebsanalysen des Kunstmuseums und des Historischen Museums hatten viel weniger positive Bilder vermittelt. Beim Kunstmuseum hatte sich neben organisatorischen Problem ein grosses Loch in der Kasse manifestiert. Das Museumsbudget musste um zwei Millionen Franken jährlich erhöht werden. Die Betriebsleitung wurde inzwischen neu aufgestellt.

Wie das Historische Museum seine Probleme lösen wird, steht gegenwärtig noch in der Schwebe. Die Betriebsanalyse hatte erhebliche Mängel insbesondere bei der Inventarisierung und Pflege der Sammlung nachgewiesen. Das Präsidialdepartement beauftragte das Museum damit, Strategien für die Behebung dieser Probleme zu entwickeln.

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