Die Belalp-Bahnen gehören zu den wenigen grösseren Bahnbetreibern der Schweiz, die bereits drei Wochen vor Ostern den Betrieb einstellen. Viele Leistungsträger im Walliser Skiort haben Mühe mit dem Entscheid.
Sie befürchten, dass sie dadurch Kunden verlieren. Wer dem Skigebiet einmal den Rücken kehre, werde nicht mehr wiederkommen. Das Bahnunternehmen dürfe die Gäste nicht vergessen, findet Skischulleiter Gerold Berchtold.
Ein frühes Saisonende ist nicht im Sinne des Gastes.
Chaletvermieter Gerhard Ruppen fehlen ohne das Ostergeschäft etwa 30'000 Franken an Einnahmen. Er findet, die Zeit bis Ostern müsste mit Events überbrückt werden. Auch eine Teilschliessung des Gebietes wäre eine Option, um Kosten zu sparen.
Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, sollten die Bahnen gemeinsam mit uns Alternativen prüfen.
Die Belalp-Bahnen wehren sich: Die Alternativen würden nicht ausreichen, um kostendeckend weiterzufahren, sagt Verwaltungsratspräsident Klaus Zurschmitten.
Wirtschaftliche Gründe haben Priorität
Die Belalp-Bahnen könnten es sich schlicht nicht leisten, den Betrieb während drei Wochen aufrecht zu erhalten. Es fahren nur noch wenig Leute Ski. Gerade dieses Jahr wäre es möglich gewesen, dass der Verlust den Saisongewinn zunichte gemacht hätte. Das sei nicht zu verantworten, findet der Verwaltungsratspräsident.
Das Problem ist in der ganzen Branche bekannt: Wenn die Osterfeiertage spät sind, müssen die Bergbahnen lange Wochen überbrücken. Viele entscheiden sich dennoch dafür, den Betrieb weiterlaufen zu lassen – teilweise reduziert. Nicht aus wirtschaftlichen Gründen, sondern um Gäste und Leistungsträger nicht zu verärgern.