Emmen soll weniger schnell wachsen. Das verlangt eine Initiative der SVP. Dies als Reaktion auf die schlechte Finanzlage der Gemeinde. Die Partei fordert einen Zonenplan, in dem das Bevölkerungswachstum im fünfjährigen Schnitt 0,7 Prozent pro Jahr nicht übersteigt.
Diese Forderung sei weder zielführend noch wirklich praktikabel, schreibt der Gemeinderat in seinem Bericht an den Einwohnerrat, den er am Mittwoch veröffentlichte. Er beantragt, die Initiative abzulehnen. Die ständige Wohnbevölkerung der Gemeinde Emmen hat zwischen 2000 und 2017 von 26'537 auf 30'682 Einwohnerinnen und Einwohner zugenommen. Dies entspricht einem Anstieg von 16 Prozent oder durchschnittlich jährlich 0,94 Prozent in dieser Zeitperiode.
In Hochdorf haperts mit der Umsetzung
Emmen ist nicht der erste Ort, in dem ein solches Anliegen zum Thema wird. Hochdorf hat bereits 2014 an der Urne eine Zuwanderungsbegrenzung beschlossen. Die Umsetzung gestalte sich aber anspruchsvoll, sagt der zuständige Gemeinderat Roland Emmenegger.
Einerseits wegen dem Raumplanungsgesetz, das gewisse Regeln vorgibt, und andererseits wegen dem kantonalen Richtplan, der vorschreibt mit dem Boden haushälterisch umzugehen. Das heisst es soll nach Innen verdichtet werden - genau das will die Initiative verhindern.
Man versuche beiden Anliegen gerecht zu werden. Darum soll sich die Bevölkerung noch einmal an der Urne entscheiden: Soll eine innere Verdichtung (Bau einer Einlegerwohnung, Aufstockung eines bestehenden Gebäudes etc.) möglich sein - oder eben nicht. Der Abstimmungstermin soll im Verlaufe des kommenden Jahres angesetzt werden.