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Bezirk Schwyz Bekommt die Rotenfluebahn Unterstützung vom Bezirk Schwyz?

Der Bezirk soll eine finanzielle Garantie leisten, damit die Bahnbetreiber bei Banken günstiger Geld aufnehmen können.

Die Bahn, oberhalb von Schwyz bringt seit 2014 Skifahrerinnen und Wanderer ins Mythen-Gebiet. Seit Jahren gibt es immer wieder Diskussionen und Streitereien rund um die Zubringerbahn. Nun geht es um eine finanzielle Bürgschaft, die der Bezirk leisten soll, damit die Bahnbetreiber bei Banken günstiger Geld aufnehmen können.

Eine Initiative verlangt, dass der Bezirk Schwyz mit seinen 15 Gemeinden eine sogenannte Kreditsicherungsgarantie von zwei Millionen Franken leisten soll. Sie soll der Bank die Sicherheit geben, dass das Unternehmen einen Kredit wieder zurückbezahlt.

Diese Kreditsicherungsgarantie würde der Bahn eine markante Entlastung bringen.
Autor: Roland Pfyl Verwaltungsratspräsident Rotenfluebahn

Das Problem der Rotenfluebahn: Sie bezahlt für Darlehen hohe Zinsen – das Leasing für die technischen Anlagen ist kostspielig. Beides zusammen «fresse» den Betriebsertrag auf. «Diese Kreditsicherungsgarantie würde der Bahn eine markante Entlastung bringen. Wir müssten weniger Zinsen zahlen, die Laufzeit der Darlehen könnte verlängert werden. Dadurch fielen auch die Amortisationen tiefer aus», sagt Roland Pfyl, Verwaltungsratspräsident der Bahn.

Kontroverse um Hilfe des Bezirkes

Das Stimmvolk der Standortgemeinde Schwyz hat bereits 2020 eine solche Garantie im Umfang von zwei Millionen Franken bewilligt. Auch der Kanton Schwyz hat Hilfe in Aussicht gestellt mit zinslosen Darlehen und einem A-fonds-perdu-Beitrag. Bedingung allerdings ist, dass auch der Bezirk Schwyz mitmacht.

Der Bezirksrat Schwyz, die Executive lehnt die Initiative jedoch ab. «Touristische Unternehmen, Anlagen oder Projekte zu unterstützen, gehören nicht zu den Kernaufgaben des Mehrgemeinden Bezirkes», sagt Bezirksammann Walter Tresch. Zu den primären Bezirks-Aufgaben gehörten Bildung, Sicherheit oder auch Fliessgewässer, so Tresch weiter.

Touristische Unternehmen oder Anlagen zu unterstützen, gehören nicht zu den Kernaufgaben des Bezirkes
Autor: Walter Tresch Bezirkammann Schwyz

Verwaltungsratspräsident Roland Pfyl kann dieses Argument nicht nachvollziehen. Der Bezirk unterstütze touristische Buslinien und er habe beim Bau der Bahn einen Investitionsbeitrag geleistet. Ausserdem sei das Risiko gering, dass der Bezirk auch tatsächlich für die zwei Millionen Franken geradestehen müsse. Dies zeigten zwei Expertenberichte.

Bezirksammann Tresch hingegen schüttelt den Kopf: «Wir sind skeptisch und wollen das Risiko der Garantieleistung nicht eingehen». In den laufenden Abstimmungskampf will sich der Bezirksrat Schwyz nicht einmischen. Dieser wird in Leserbriefen und Zeitungsinseraten teilweise gehässig geführt. Ein Nein-Komitee zweifelt an der Richtigkeit der Zahlen. Es wirft dem Verwaltungsrat der Bahn unter anderem vor, nicht alle Geschäftsunterlagen zu publizieren.

Der Bezirksrat Schwyz – so betont Tresch – habe an seine Bezirksbürgerinnen und Bürger lediglich eine «Nein-Empfehlung» herausgegeben. Der Rat sei neutral und engagiere sich weder im Nein-Komitee noch auf Seiten der Befürworter.

Regionaljournal Zentralschweiz, 17.02.1021, 17:30 Uhr ; 

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