Martin Fontana hat sich zur Lebensaufgabe gemacht, die Bibel in den rätoromanischen Dialekt Sursilvan zu übersetzen. Er möchte die Bibeltexte damit näher zu den Leuten bringen.
Wenn ich bete, bete ich in meiner Muttersprache. Diese ist die Herzenssprache.
Das Gespräch mit Gott geschieht in der Muttersprache, ist Martin Fontana überzeugt. Dies sei die Herzenssprache und liege dem Menschen am Nächsten.
Heikle Wortwahl
Die Übersetzung der Bibeltexte sei nicht immer einfach, so Fontana. Wenn falsche Wörter verwendet werden, dann stehe schnell der Vorwurf von Gotteslästerung im Raum. So ist zum Beispiel die Übersetzung von «Jungfrau Maria» eine heikle Aufgabe. «Purschala» heisse bei den Katholischen «Jungfrau», für Evangelische heisse «Purschala» hingegen «Schwein, Sau». Die Alternative in Fontanas Übersetzung heisst jetzt «la giuvnala» - «die junge Frau».
Ehrendoktortitel der Universität Zürich
Der 84-jährige Martin Fontana ist glücklich, dass er nach seiner Pension mit der Übersetzung der Bibel eine Aufgabe gefunden hat, die ihn befriedigt. Die Auszeichnung zum Ehrendoktor der Univärsität Zürich ehrt ihn sehr. Der Titel wird Fontana am Samstag verliehen.