Es sind kleine historische Schätze, die allerdings kaum Beachtung finden. In den Beständen der Zentralbibliothek Solothurn lagern seit Jahrhunderten alte Handschriften und Drucke. Häufig jedoch verstaubten diese ungesehen und ungenutzt.
Nun allerdings registriert die Bibliothek ein weltweites Interesse an den historischen Beständen – dank des Internets, denn seit etwas über einem Jahr wurden die Online-Kataloge der Bibliothek laufend ausgebaut, so dass nun alte Handschriften und Drucke überall auf der Welt gefunden werden können.
Im Bild zu sehen: Auf der linken Seite der «Gantz new corrigierter Kalender» aus dem Jahr 1584 von Leonhart Straub. Ein Druck ab Holzschnitt in Deutsch. Auf der rechten Seite das «Breviarium canonicorum regularium monasterii sanctae crucis mortariensis», eine illustrierte Handschrift für Augustiner-Chorherren, das 1470/71 entstanden ist.
Für Laien mögen diese beiden Dokumente wenig Bedeutung haben, für Spezialisten jedoch stellen solche Dokumente einen Fundus von spannenden Informationen dar, sagt Verena Bider, die Direktorin der Zentralbibliothek Solothurn: «Wir hatten Anfragen von überall her, aus Frankreich, Amerika und sogar Russland.»
Es gibt Beispiele von Schätzen, von denen niemand gemerkt hat, dass wir sie haben.
Das Interesse freue sie extrem sagt Bider. Es gehe bei solchen alten Büchern, Handschriften und Drucken ja nicht mehr um den Inhalt, sondern um die Geschichte, die dahinter steht. Aus diesem Grund lohne sich auch der Aufwand, der mit der Digitalisierung der Bestände verbunden sei.