- In Gränichen findet vom 24. bis zum 26. Juli die Schweizer Meisterschaft im Mountainbike statt.
- Die Umweltorganisation Pro Natura Aargau kritisiert, dass die Rennstrecke zum Teil über illegal erstellte Trails führe.
- Der Gemeinderat hat deshalb verfügt, dass die Strecke auf 300 Metern neu durch die Kiesgrube geführt werden muss und nicht durch den Wald.
- Bei den Organisatoren versteht man den Entscheid nicht, da die Strecke in den letzten zehn Jahren jeweils bewilligt wurde.
Seit vielen Jahren liegen die Mountainbiker von Gränichen und Pro Natura über Kreuz. Die Naturschützer kritisieren, die Biker würden bestehendes Recht ignorieren und im Wald illegal Bikestrecken. Unter Federführung des Kantons habe man, so Pro Natura, eine Mediation gemacht. Diese sei aber erfolglos gewesen.
Bis zum 6. Juli lag in Gränichen ein Gesuch auf für die Durchführung der Schweizer Meisterschaften im Mountainbike. Pro Natura hat dagegen eine Einwendung gemacht und bittet den Gemeinderat, das Rennen nur unter der Auflage zu bewilligen, dass nachher die schon vor längerer Zeit erstellten Teilstücke beseitigt würden.
Der Gemeinderat hat nun entschieden, dass die Rennstrecke auf einer Länge von rund 300 Metern einen anderen Verlauf nehmen muss. Dies weil die Strecke dort abseits der bestehenden Waldwege gewesen wäre. Stattdessen wird die Strecke neu durch die Kiesgrube geführt. Die Gesamt-Länge der Strecke beträgt 3.8 Kilometer.
Hindernisse sind legal
Die von Pro Natura angesprochenen Bauten seien aber alle legal erstellt, heisst es vom Gemeinderat in Gränichen. Sie hätten eine Bewilligung des Kantons. Ein Rückbau sei nicht nötig.
Bei Pro Natura freue man sich über den Teilerfolg, sagt Geschäftsführer Johannes Jenny. Wichtiger sei aber sowieso, dass das Problem der Biker im Wald öffentlich diskutiert werde. Und dies habe Pro Natura erreicht. An vielen Orten im Kanton würden Biker auf eigenen Pfaden durch den Wald fahren oder gar illegale Hindernisse und Schanzen bauen.
Bei den Organisatoren versteht man die Einsprache von Pro Natura nicht, vor allem weil für die gleiche Strecke im Juni bereits eine Bewilligung von Gemeinde und Kanton vorlag. Manuel Eichenberger, Co-OK-Präsident der Rennen sagt: «Der Streckenteil war seit 10 bis 12 Jahren Teil der bewilligten Rennstrecke.»
Eichenberger betont ausserdem, dass die Organisatoren nicht verantwortlich seien für sämtliche Mountainbike-Fahrer, die in den Aargauer Wäldern unterwegs seien und sich nicht an die Gesetze hielten. «Wir werden hier als Club zur Verantwortung gezogen, das entspricht nicht der Wahrheit.»
Die Strecke wurde jetzt kurzfristig noch angepasst. Für die Rennen am Wochenende vom 24. bis 26. Juli sei nun alles bereit, sagt Eichenberger weiter. Die Rennen finden wegen des Corona-Virus ohne Publikum statt.
Um in der Region Gränichen ganz allgemeine eine Lösung für die vielen Biker im Wald zu finden – auch für die illegalen Bike-Trails – wird ein nächster runder Tisch mit Vertretern von Gemeinde, Kanton, Bikern, Jägern, Förstern und Naturschützern organisiert. Dieser soll im August stattfinden.