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Bilanz St. Galler Spitäler «Das Ergebnis ist Augenwischerei»

Die St. Galler Spitäler können für das Jahr 2018 deutlich bessere Zahlen präsentieren als erwartet. So haben die vier Spitalverbunde zusammen einen Verlust von rund vier Millionen Franken erwirtschaftet; budgetiert war ein Minus von 25,7 Millionen Franken. Gemäss Felix Sennhauser, Verwaltungsratspräsident der St. Galler Spitalverbunde, hat das deutlich bessere Ergebnis keine wesentlichen Auswirkungen auf die Spitalplanung im Kanton St. Gallen.

Felix Sennhauser

Ärztlicher Direktor Kinderspital

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Felix Sennhauser wurde 1996 Ärztlicher Direktor des Universitäts-Kinderspitals Zürich. Bis Ende Juli 2018 leitet er das Spital als CEO Medizin. Sennhauser, der Mitte April 65 Jahre alt wurde, ist in St. Gallen aufgewachsen. Seit seiner Pensionierung ist Felix Sennhauser Verwaltungsratspräsident und Vorsitzender Personalausschuss der Spitalverbunde des Kantons St. Gallen. Er ist verheiratet, Vater von zwei erwachsenen Söhnen und Grossvater einer Enkelin.

SRF News: Die St. Galler Spitäler haben letztes Jahr deutlich besser abgeschlossen als erwartet. Anstelle eines Minus von fast 26 Millionen Franken gab es einen Verlust von knapp vier Millionen. Wie ist das möglich?

Felix Sennhauser: Das Ergebnis zeigt deutlich, wie fremdbestimmt die St. Galler Spitäler in finanzpolitischer Hinsicht unterwegs sind. Wir sind ein reaktives Unternehmen: Wir reagieren auf die Nachfrage und auf die Bedürfnisse unserer Patienten. Diese Fremdbestimmung und die damit verbundenen Schwankungen zeigen, wie schwierig es ist, mit hochpräzisen Planzahlen zu agieren.

In der aktuellen Diskussion über die kantonale Spitalplanung bangen viele St. Gallerinnen und St. Galler um ihre Regionalspitäler. Bei einigen könnte nun der Eindruck entstehen, dass ein Verlust von vier Millionen Franken nur kleine Massnahmen verlangen, um eine schwarze Null zu erreichen.

Das Ergebnis ist Augenwischerei. Letztlich ist es das Ziel, Gewinn zu erwirtschaften. Um zukunftsfähig zu sein, müssen wir Investitionen tätigen oder Darlehen zurückzahlen können. Dafür reicht eine schwarze Null in keinster Weise aus.

Wie ist das Ergebnis 2018 der St. Galler Spitäler mit Blick auf die Spitalplanung im Kanton St. Gallen einzuordnen?

Es untermauert die Absicht, welche wir im Mai 2018 kommuniziert haben: Der Status quo hat keine Zukunft. Es bestätigt unsere Sorge. Ich glaube an eine Zukunft. Aber dafür braucht es Veränderungen - vor allem strukturelle und tarifarische Anpassungen.

Was muss passieren, damit die Spitäler im Kanton St. Gallen eine gute Zukunft haben?

Da die Nachfrage das Angebot bestimmt, müssen wir schauen, in welcher Region welches Angebot nötig ist. Auch müssen wir den Erwartungen der Bevölkerung gerecht werden. Das ist ein hochaktueller Prozess und ich hoffe, dass wir im Sommer erste Resultate haben, um Weichen stellen zu können.

Das Gespräch führte Mario Pavlik.

St. Galler Spitäler machen Verlust

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Die neun St. Galler Spitäler schliessen das Jahr 2018 mit einen Verlust von vier Millionen Franken ab. Auch wenn dieses Minus deutlich kleiner ist als budgetiert, müssten die Gründe dafür einzeln betrachtet werden, teilen die Spitalverbunde mit. Das bessere Ergebnis sei ausschliesslich auf das Kantonsspital St. Gallen zurückzuführen, welches unter anderem von einer durchschnittlich höheren Schwere der Patientenfälle profitierte. Die anderen drei Spitalverbunde hätten praktisch gleich oder schlechter als budgetiert abgeschlossen. Für das laufende Jahr rechnen die St. Galler Spitäler mit einem gesamthaften Verlust von 22,4 Millionen Franken. Um die Ergebnisse in den kommenden Jahren zu verbessern, brauche es Strukturanpassungen, betriebliche Verbesserungen und Änderungen bei den Tarifen.

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