Einheimische Krebsarten sind in Bächen rar: schlechte Wasserqualität und die eingeschleppte Krebspest machen ihnen das Leben schwer. Gegensteuer geben Zuchtprojekte. Die Zuchtstation für Dohlenkrebse in Zeiningen ist eines von zwei Projekten, die vom Kanton Aargau unterstützt werden.
Martin Hohermuth ist Präsident der Interessengemeinschaft, die die Zuchtstation in Zeiningen betreibt. Er hält ein etwa sechsjähriges Dohlenkrebsweibchen in der Hand. Gestartet ist die Zucht 2006. Damals hätten sie im Möhlinbach und seinen Nebenbächen bei einer grossen Suchaktion einen einzigen Krebs gefunden.
Heute sei die Situation eine andere, erzählt Martin Hohermuth. Wenn er nachts mit der Taschenlampe auf die Suche nach Dohlenkrebsen mache, dann finde er zahlreiche: «Unser Einsatz hat etwas bewirkt.»
Stolz zeigt Martin Hohermut ein Krebsweibchen, das die frisch geschlüpften Jungtiere unten am Schwanz trägt. Für Führungen zeige er gerne die ebenfalls einheimischen Edelkrebse, da die weniger empfindlich auf Störungen reagierten.
In der Zuchtanlage in Zeiningen – einer ehemaligen Fischzucht – werden die grösseren Krebse draussen in Becken gehalten. Die eigentliche Zuchtanlage ist drinnen. Weil man herausgefunden habe, dass die Dohlenkrebse empfindlich auf Licht reagieren, habe man den Raum dieses Jahr abgedunkelt, erzählt Martin Hohermuth.
Das sei ein Erfolg: 385 frisch geschlüpfte Dohlenkrebse habe die Interessengemeinschaft im Moment.
Die jungen Dohlenkrebse werden nun bis im Herbst gefüttert und aufgezogen. Im November werden sie dann an verschiedenen Stellen ausgesetzt. Die Aussetzung sei nachhaltig, betont Martin Hohermuth: «Wir haben den Beweis erbracht, dass die ausgesetzten Krebse in der Natur wachsen und sich natürlich vermehren.»