Die Vorgeschichte: Seit 2010 hat das Münstertal das Naturpark-Label. Die Betriebsphase ist bis Ende 2019 befristet, kann aber verlängert werden. Allerdings befindet sich der Naturpark zurzeit in keiner guten Verfassung. Drei Chefwechsel in drei Jahren haben Unruhe gebracht. Und der Park kommt nicht so voran, wie sich das die Verantwortlichen erhofft hatten. Auf Druck des Kantons wurde die Gemeinde Val Müstair aktiv, um die Probleme des Naturparks zu untersuchen. Mit Blick auf einen Weiterbetrieb des Parks verlangt der Kanton ein klares Bekenntnis im Tal. 40 Menschen wurden zur Gemeinde und zum Naturpark befragt. Erste Ergebnisse liegen nun vor.
Die wichtigsten Aussagen: Die Gemeinde bekennt sich voll und ganz zum Naturpark. Allerdings hätten die vielen Wechsel der letzten Jahre die Bevölkerung verunsichert, viel Vertrauen sei verloren gegangen. Weiter sei der Naturpark ungenügend positioniert. Viele Bewohnerinnen und Bewohner im Tal hätten sich mehr vom Naturpark erhofft. Der Park kann heute nicht mit Leistung überzeugen.
Die Massnahmen: Als Erstes soll der Naturpark wieder näher zu den Leuten kommen, man will die Bevölkerung vermehrt einbinden. Eine 14-köpfige Kommission, zusammengesetzt aus Leuten verschiedener Bereiche, soll dafür sorgen, dass der Park wieder besser verankert wird. Eine übergeordnete Strategie fürs Tal soll erarbeitet und der Naturpark klar positioniert werden. Das Ziel: Bis Ein Masterplan mit konkreten Massnahmen bis im Herbst.
Die Reaktion des Kantons: Die Naturpärke fallen in den Zuständigkeitsbereich des Amts für Natur und Umwelt. Der Leiter Remo Fehr sagt: «Was das Münstertal gemacht hat, ist ein erster Schritt, er war notwendig.» Allerdings gibt Fehr zu bedenken, es müssten nun Taten folgen. «Die verschiedenen Leistungsträger müssen nun auf eine verbindliche Art in den Naturpark eingebunden werden.»