320'000 Quadratmeter gross ist das Areal der ehemaligen Papierfabrik Utzenstorf, eine der grössten Industrieflächen im Mittelland. «Es ist ein wichtiges Areal für die Wirtschaftsentwicklung im Kanton Bern», sagt Adrian Studer, Leiter des bernischen Wirtschaftsamtes beco.
Dass nun die Migros als Käuferin aufgetreten ist, sei positiv, so Studer: «So geht das Areal an einen einzigen Eigentümer und wird nicht zerstückelt.» Zudem habe die Migros Aare als grösster privater Arbeitgeber im Kanton mehrfach bewiesen, dass sie langfristig denke.
Allerdings: Wäre es nicht so herausgekommen, dann hätten die kantonalen wenig Möglichkeiten gehabt. «Wir hatten Kontakt zur Papierfabrik und wussten, dass es Interessenten gibt. Aber wir waren an keinen Verhandlungen dabei», so Studer.
Kein Geld für Bodenpolitik
Mitbieten, das Areal allenfalls kaufen, Firmen ansiedeln und so Wirtschaftsförderung betreiben, wie es beispielsweise der Kanton Freiburg intensiv tut, das kann Bern nicht. «Wir haben kein solches Instrument für die Standortförderung», sagt Studer. «Zwar gibt es rechtlich die Möglichkeit, Boden zu kaufen. Aber es braucht auch viele Mittel dafür. Und wir kennen ja die Situation in Bern, mit dem Entlastungspaket.»
Im Kanton Bern gelinge es manchmal nicht, den Firmen den gewünschten Platz zu bieten oder ihn zu vermitteln. Allerdings sei der Platzbedarf nicht das einzige Argument für eine Firma, so Studer.
Städte und Gemeinden tun, was der Kanton nicht kann
Am ehesten seien im Kanton Bern noch die Gemeinden und Städte in der Lage, den Firmen beim Boden zu helfen. Biel zum Beispiel betreibe eine aktive Bodenpolitik und verfüge auch über die nötigen Flächen dafür.
In Bezug auf das Areal der Papierfabrik Utzenstorf hofft Adrian Studer, dass auf dem Areal wieder Arbeitsplätze entstehen. Und dass das Areal eventuell zum wirtschaftlichen Entwicklungsschwerpunkt wird. Entsprechende Gespräche sollen stattfinden, meint Studer.