In erster Linie bieten die sogenannten Bodycams den Polizistinnen und Polizisten Schutz in heiklen Situationen. Die Stadtpolizei Zürich will sie deswegen in Zukunft versuchsweise einsetzen und nach zwei Jahren Bilanz ziehen. Die Kameras am Körper der Polizisten sollen jedoch auch den Kontrollierten eine Hilfe sein. «Sowohl die Polizei, wie auch die Kontrollierten können das Einschalten der Kameras verlangen», sagte Stadtpolizei-Kommandant Daniel Blumer gestern bei der Präsentation der Kameras.
Bodycams: Mittel gegen «Racial Profiling»?
Rechtsanwalt Bruno Steiner glaubt, dass die Kameras durchaus auch im Kampf gegen «Racial Profiling» Verwendung finden. Er vertritt derzeit einen dunkelhäutigen Mann vor Gericht, der bei einer Polizeikontrolle verletzt worden war. «Bodycams haben sicher einen präventiven Charakter», ist er überzeugt. «Die Polizei wird sich eine Kontrolle nun genau überlegen und nur bei begründetem Tatverdacht durchführen.» Zudem erhofft sich Steiner, dass die Kontrollen durch den Einsatz der Videoüberwachung gesitteter ablaufen.
Diskussionen zwischen Polizei und Kontrollierten
Claudia Kaufmann, Ombudsfrau der Stadt Zürich, glaubt nicht an eine präventive Wirkung der Kameras im Zusammenanhang mit «Racial Profiling». Im Gegenteil. Sie befürchtet, dass Polizisten und Kontrollierte über den Einsatz der Kameras diskutierten und das sei nicht zielführend. Weiter glaubt Kaufmann, dass viele Menschen sich nicht getrauen würden, den Polizisten zum Einschalten der Kamera aufzufordern.