Das Lenzburger Unternehmen Nikin von Nicholas Hänny und Robin Gnehm hat einen Nerv der Zeit getroffen. Nikin kauft T-Shirts, Pullover, Kappen und andere Kleider direkt ab Fabrik und verkauft sie weiter – so weit, so normal. Das Spezielle am Aargauer Unternehmen: Pro verkauftem Artikel wird ein Baum gepflanzt.
Eine eigentlich simple Idee, die aber voll eingeschlagen hat. Das Unternehmen gibt es seit zwei Jahren, die beiden Gründer arbeiten aber erst seit Herbst Vollzeit für ihre Firma. Mittlerweile beschäftigen sie auch bereits 18 Personen in ihrem Unternehmen.
Die Räumlichkeiten des jungen Unternehmens platzen schon aus allen Nähten, obwohl Nikin erst im letzten Sommer in das Lenzburger Wisa-Gloria-Gebäude gezogen ist. 200 bis 300 Bestellungen für Kleidungsstücke gingen pro Tag ein, «vor Weihnachten waren es sogar noch deutlich mehr», sagt Nicholas Hänny.
Die beiden 27-jährigen Aargauer verstehen nach eigener Aussage «eigentlich nichts von Kleidung». Die Geschäftsidee hatte mehr mit dem Gedanken der Nachhaltigkeit zu tun als mit dem Modegeschäft. Trotzdem verstehen sich die beiden nicht als «Ökos».
«Das Ziel ist einen Kompromiss zu finden zwischen fairer, nachhaltiger Produktion und einem angemessenen Preis», so Robin Gnehm. Eigentlich handelt es sich bei Nikin um eine klassische Handelsfirma. Die Kleidung bezieht Nikin von Produzenten aus Osteuropa, die Baumwolle dafür stammt aus der Türkei. Auch das Pflanzen der Bäume übernehmen die beiden Aargauer Firmengründer nicht selber.
Gepflanzt werden die Bäume von von spezialisierten Partnerorganisationen auf der ganzen Welt, Nikin übernimmt einfach die Finanzierung, eine Art Baum-Patenschaft also für jedes verkaufte Produkt.
«Wir haben allerdings auch schon selber mitangepackt», erzählt Nicholas Hänny. Sie seien zusammen mit einer Umweltorganisation in den USA gewesen und hätten beim Pflanzen 5000 neuer Bäume geholfen. Bis jetzt hat Nikin rund 180'000 Produkte verkauft und somit das Anpflanzen von 180'000 Bäumen ermöglicht.