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Boomtown Bulle Metropole am Fusse des Moléson

Der Greyerzer Hauptort wächst sehr stark – demografisch und wirtschaftlich. Das weckt bei vielen Einheimischen Ängste.

Das Greyerzerland ist gemeinhin bekannt für seinen Käse und seine alpwirtschaftlichen Traditionen. Doch besonders der Hauptort Bulle steht auch für eine dynamische Entwicklung. Die Zahl der Arbeitsplätze und die Bevölkerung verzeichnen ein grosses Wachstum.

Das Wachstum in Zahlen

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Konjunkturforscher des BAK Basel prognostizieren für Bulle im nächsten Jahr ein Wirtschaftswachstum von 3,6 Prozent, so viel wie sonst nirgends in der ganzen Westschweiz. Die Einwohnerzahl ist von rund 7'500 im Jahre 1980 auf fast 23'000 Personen 2017 gestiegen.

Diese Entwicklung dürfte sich in den nächsten Jahren fortsetzen, so BAK Basel.

Diese dynamische Entwicklung ist für die Stadtbehörden eine grosse Herausforderung. Es müssen neue Schulhäuser gebaut, genügend Krippenplätze bereitgestellt und auch viele weitere Infrastrukturen stetig ausgebaut werden.

Verliert die Stadt ihre Seele?

Vor allem aber weckt die dynamische Entwicklung von Bulle bei den Alteingesessenen Ängste. «Viele Einheimische sehen das Wachstum mit gemischten Gefühlen. Sie haben Bedenken, dass die Stadt ihre Seele verliert», sagt dazu Gemeinderätin Marie-France Roth Pasquier.

Um Gegensteuer zu geben, pflegen viele Einheimische ihre kulturellen Wurzeln wieder bewusster. Die Orientierungsschule in Bulle organisiert mit grossem Erfolg freiwillige Kurse in Patois, einer alten frankophonen Sprache, die heute im Alltag kaum mehr eine Rolle spielt. «Meine Grosseltern sprachen nur diese Sprache. Ich will nicht, dass sie verloren geht», erklärt ein Schüler.

(SRF 1, Schweiz aktuell, 19 Uhr)

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