Gefunden hat den Blattflohkäfer «Phyllotreta armoraciae» der Biologe und Käferspezialist Christoph Germann vom Naturhistorischen Museum Basel. Er half dem Botanischen Garten Bern (Boga) bei einer Inventur. Der Boga wollte wissen, wie viele Pflanzen- und Tierarten sich selbst hier angesiedelt haben. Das Resultat: Zu den rund 5500 absichtlich gesetzten Pflanzen aus aller Welt kommen über 1000 wildlebende Arten.
Der erste sprang mir gleich wieder davon.
Der 3 Millimeter kleine, sprungfähige Käfer mit gelben Flügeln war im Heilpflanzengarten, auf seiner Nahrungspflanze, einem Meerrettich. «Der erste sprang mir gleich wieder davon», erzählt der Biologe. Dann habe er zum Glück noch einen zweiten gefunden und fangen können. Mit Hilfe von Fachliteratur konnte er ihn identifizieren. Der letzte dokumentierte Fund eines solchen Blattflohkäfers in der Schweiz stammt aus dem Jahr 1898.
Erstaunlich sei insbesondere die grosse Vielfalt an Moosen, die sich auf den 2,5 Hektaren des Botanischen Gartens am Aarehang angesiedelt haben, schreiben die Universität Bern und der Botanische Garten. Über 100 Moosarten fanden die Expertinnen und Experten. Das mache fast 10 Prozent der Schweizer Moosflora aus, auf nur 0,00005 Prozent der Landesfläche.
Das Wissenschaftsteam des Botanischen Gartens geht davon aus, dass sich noch mehr Arten auf dem Gelände tummeln könnten. Die Bestandsaufnahme fand im April und Mai 2019 statt, manche Arten könnten andere Jahreszeiten bevorzugen.
Die Resultate aus der grossen Artenzählung will der Botanische Garten am 25. und 26. Mai der Öffentlichkeit an einem 24 Stunden-Thementag (von 18 Uhr bis 18 Uhr) zur Artenvielfalt des Gartens präsentieren.