Wie die Kathedrale Notre-Dame ist auch die St. Galler Stiftskirche auf der Liste des Unesco-Weltkulturerbes. Und wie bei der Kirche in Paris ist auch bei der Ostschweizer Kathedrale der Dachstock der am meisten gefährdete Teil des Bauwerks.
Die Bilder des Feuers in der Notre-Dame hätten ihn berührt, sagt Thomas Franck. Er ist Direktor des katholischen Konfessionsteils, welcher für die St. Galler Stiftskirche verantwortlich ist. «Man macht sich sofort Gedanken: Was wäre, wenn das bei uns passiert? Haben wir alles unternommen, damit so etwas bei uns verhindert werden kann?», so Franck.
Bauliche Vorsichtsmassnahmen
Die St. Galler Kathedrale ist verschiedenen Gefahren ausgesetzt. So könnte ein Blitz in einen der beiden Türme einschlagen, aber auch ein Kurzschluss oder eine Silvesterrakete könnten einen Brand entfachen. Damit sich ein Feuer nicht auf dem gesamten Dachstock ausbreitet, wurden verschiedenen Massnahmen getroffen.
«Im Kathedralendach sind drei Brandabschnitte vorhanden», sagt der Leiter der St. Galler Berufsfeuerwehr Christian Isler. Ein Übergreifen eines Feuers auf das gesammte Dach könnte somit verhindert werden. Für die Feuerwehr seien im Dachstock auch Gewege gebaut und ein Netz aus Wasserleitungen verlegt worden.
Um einen Brand möglichst frühzeitig zu erkennen, sind in sämtlichen Räumen der Stiftskirche Brandmelder installiert. «Wir haben im kleinsten Beichtstuhl einen Brandmelder», sagt Direktor Thomas Franck. Im Falle eines Feuers macht er sich besonders um das geschnitzte Chorgestühl im Innern der Kirche Sorgen. Aber auch die kostbaren Malereien im Kirchenschiff wären gefährdet.
Ein Brand könne nie ausgeschlossen werden, sagt Franck: «Einen absoluten Schutz gibt es nicht.» In Sachen Brandschutz sei die Stiftskirche aber absolut auf dem neusten Stand.