Zum Inhalt springen

Brauchtum Der Altbundesrat und seine Kühe

Die Sammlung besteht aus Sennten von fünfzehn verschiedenen Schnitzern. «Es sind die wichtigsten Vertreter», sagt Altbundesrat Hans-Rudolf Merz. Alle Schnitzer habe er noch selbst getroffen.

Die Senntumsschnitzerei ist wahrscheinlich im 18. Jahrhundert entstanden.
Autor: Hans-Rudolf Merz Altbundesrat

Ein Senntum besteht aus verschiedenen Figuren, die den Alpaufzug repräsentieren. Er startet mit dem Gäässmaitli, dem Gäässbueb und den Gaissen. Ihnen folgen die Schellechüe mit den Sennen, die Kühe, der Bläss, der Bauer und zuletzt der Lediwagen.

Die Senntumsschnitzerei im Appenzellerland und im Toggenburg ist einmalig im Alpenbogen. Sie ist wahrscheinlich im 18. Jahrhundert entstanden, so Hans-Rudolf Merz, der zum Thema ein gleichnamiges Buch verfasst hat (Appenzeller Verlag). Ebenfalls ist derzeit eine Ausstellung im Brauchtums-Museum Urnäsch der Senntumsschnitzerei gewidmet.

Die wertvollsten Sennten stehen in Merz' Wohnzimmer. Eines davon hat er von der Ausserrhoder Regierung in Etappen geschenkt bekommen: zur Wahl in den Bundesrat, zur Wahl als Bundesratspräsident und zu seinem Rücktritt.

Alpaufzug
Legende: Ein Geschenk der Ausserrhoder Regierung. Michael Breu / SRF

Nun sei seine Sammlung komplett, sagt Merz, er wolle nichts mehr kaufen. Sagt dann allerdings: «Ob ich dann wirklich Nein sagen kann, wenn ich ein schönes Senntum sehe, weiss ich nicht.»

SRF1, Regionaljournal Ostschweiz, 17:30 Uhr

Meistgelesene Artikel