Zum Inhalt springen

Brauchtum im Baselbiet Marianne Gisin ist eine der letzten Trachtennäherinnen der Region

Für das Eidgenössische Jodlerfest und das eidgenössische Schwingfest hat Marianne Gisin alle Hände voll zu tun.

Marianne Gisin wohnt in einem Bauernhof in der Oberbaselbieter Gemeinde Oltingen. Sie ist gelernte Damenschneiderin und offizielle Trachtenschneiderin im Kanton Basel-Landschaft. In ihrem Wohnzimmer hat Marianne Gisin eine Baselbieter Festtagstracht auf einem Kleiderständer drapiert.

Zwölf solcher Trachten soll Marianne Gisin im Auftrag der Organisatoren des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests nähen, welches in zwei Jahren in Pratteln im Baselbiet stattfindet. Das sei sehr viel Arbeit, denn jede Tracht ist ein massgeschneidertes Unikat und besteht aus dreizehn Teilen. Eine Riesenarbeit für die wenigen, die das Handwerk noch beherrschen: «Wir sind nur noch drei. Das ist viel zu wenig.» Marianne Gisin ist noch die jüngste unter den Baselbieter Trachtennäherinnen. Zum Glück würden Lehrlinge der Fachmaturitätsschule in Basel helfen und einfache Teile, wie Schürzen und Unterröcke nähen.

Die Schweizer Traditionen sind bei den Jungen wieder beliebt.
Autor: Marianne Gisin Offizielle Trachtennäherin des Kantons BL

Nicht nur das Schwingfest macht Marianne Gisin viel Arbeit. Auch das Jodlerfest diesen Sommer. Viele wollten eine Tracht anziehen, die vielleicht nicht mehr ganz passt und kaputt sei. Marianne Gysin bessert sie aus, passt Grössen an. Ganz abgesehen vom Schwingfest und vom Jodlerfest. «Die Schweizer Traditionen sind bei den Jungen wieder beliebt.» Das freut Marianne Gisin, ihr grösster Wunsch sei, dass das Handwerk des Trachtennähens weiterlebe. Ihre Tochter habe es schon gelernt. Aber sie wünsche sich, dass die jungen Leute nicht nur die traditionellen Trachten tragen wollen, sondern dass sich einige von ihnen auch für das aufwändige Handwerk des Trachtennähen begeistern.

SRF1, Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr

Meistgelesene Artikel