In langer Tradition wird der Brauch von den beiden Meitlisonntag-Vereinigungen aus Meisterschwanden und Fahrwangen am Leben gehalten.
Für sie sind es die «drei schönsten Tage des Jahres», sagt Delphine Schmitt. Sie ist die Präsidentin der Meitlisonntag-Vereinigung Meisterschwanden.
Der Brauch wird jeweils um den zweiten Sonntag im Januar gepflegt - am Meitlidonnerstag, am Meitlisamstag und am Meitlisonntag.
Auf Männerfang mit dem «Grasbogen»
Am Abend ziehen die Frauen mit dem «Grasbogen» (eine Art Fangnetz) bewaffnet in die Gaststätten von Meisterschwanden und Fahrwangen. Sie sind in altmodische Roben gekleidet und tragen elegante Hütchen.
In den Restaurants fordern sie die Männer zum Tanz auf. Ein Mann wird anschliessend mit dem Grasbogen gefangen und in das nächste Restaurant getragen.
Für die Herren ist es eine absolute Ehre, wenn wir sie einfangen.
Im nächsten Restaurant kann sich der Gefangene freikaufen, indem er den Frauen eine Runde spendiert. Als Andenken erhält er dann eine Meitlisonntags-Plakette. Diese schützt ihn auch davor, am selben Abend noch einmal gefangen genommen zu werden.
Der Brauch der Meitlisonntage ist einzigartig für die beiden Seetaler Gemeinden Meisterschwanden und Fahrwangen. Das bedeute aber nicht, dass nur Einheimische willkommen seien, sagt Delphine Schmitt im Gespräch mit Radio SRF: «Nein, wir sind sehr froh, wenn auch auswärtige Leute kommen!»