Geramst wird in der Altjahrswoche vor allem in den ländlichen Gebieten: Im Emmental, dem Oberaargau, im Berner Oberland oder im Freiburgischen. Das Spiel war früher sehr verbreitet, wurde jedoch durch das Jassen in den Hintergrund gedrängt. Ramsen unterliegt speziellen Regeln. Mit den Jass-Regeln haben diese aber nur noch wenig gemeinsam.
Wegen des Beizensterbens und weil die aktiven Ramser immer älter werden, bieten immer weniger Gasthöfe in der Altjahrswoche das traditionelle Spiel an. Gewinner ist nicht, wer am meisten Punkte macht, sondern der oder die mit den meisten Stichen. Rams, Ramsen ist ein alter Begriff, weiss das Schweizerische Idiotikon .
Die Siegerin oder der Sieger erhält eine Wurst. Die Ramser-Würste sind gefragt und werden von lokalen Metzgereien produziert. Es ist eine schmackhafte Rauchwurst, die in der Altjahrswoche in den Gasthöfen nicht nur erspielt, sondern auch gegessen werden kann.
«Vermehrt interessieren sich auch wieder Junge fürs Ramsen», sagt Walter Käser vom Restaurant zum Wilden Mann in Schmidigen. Der «Wilde Mann» ist über 500 Jahre alt und Ramsen in der Altjahrswoche hat hier Tradition. Ganze Vereine würden sich jeweils anmelden, um gemeinsam einen amüsanten Spielabend zu verbringen, so Käser.
Vom Ramsen hat bereits der Schweizer Schriftsteller und Pfarrer Jeremias Gotthelf berichtet. Dies hat das «Kulinarische Erbe der Schweiz» herausgefunden. «Man hält es für ganz natürlich, dass gebildete Leute sich nicht allen Unannehmlichkeiten einer Gaststube preisgeben und Rams lieber unter sich abmachen.»
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 12:03 und 17:30 Uhr)