Velofahrer leben gefährlich in Obwalden. Dies ist die Meinung von über 40 Firmen, Institutionen und Politikern aus dem ganzen Kanton. Mit einer Petition fordern sie deshalb sichere Velowege im Sarneraatal. «Auf den engen Kantonsstrassen kommt es immer wieder zu gefährlichen Überholmanövern», sagt Monika Küng von Pro Velo Unterwalden, «als Velofahrerin ist dies sehr ungemütlich».
Eigentlich wünschten sich die Petitionäre ein Velonetz durchs ganze Sarneraatal bis an die Kantonsgrenzen zu Luzern, Nidwalden und Bern. Ihnen ist jedoch klar, dass dies ein fernes Ziel ist. Doch zumindest rund um den Hauptort Sarnen sollte es sichere Velowege geben, also auf den Strassen nach Alpnach, Kerns und Wilen.
Geplant sind die Velowege seit 22 Jahren
Aktuell müssen sich Auto- und Velofahrer die engen Strassen teilen. Gerade auf Strassenabschnitten mit Temp 80 könne es sehr heikel werden, sagt Monika Küng. «Ich weiss von vielen älteren Leuten oder auch von Kindern, die eigentlich gerne Velofahren würden, es aus Sicherheitsgründen aber nicht tun.»
Von Sarnen nach Alpnach und nach Kerns wären eigentlich schon lange Velowege geplant. Im Jahr 1996 hat die Obwaldner Regierung das «Kantonale Radroutenkonzept» verabschiedet und sich der Förderung des Veloverkehrs verpflichtet. Einzelne Massnahmen aus diesem Konzept wurden zwar umgesetzt, die richtig grossen jedoch nie.
Sparmassnahmen als Grund für Verzögerung
Auch 22 Jahre später gibt es rund um Sarnen keine Velowege. Die Regierung begründet dies mit dem aktuellen Spardruck des Kantons. «Wir haben den Eindruck, dass die Regierung die Velofahrer stiefmütterlich behandelt», so Monika Küng.
Er könne dies nachvollziehen, sagt der Obwaldner Baudirektor Josef Hess, «aber wir müssen sparen und andere Projekte sind wichtiger». Deshalb habe die Regierung die Umsetzung der Velowege sistieren müssen. Hess hofft auf die diesjährige Abstimmung zur Finanzstrategie, «wenn wir mehr Geld haben, können diese Velowege gebaut werden».
Die Petitionäre erwarten von der Regierung, dass sie bei besserer finanzieller Lage vorwärts macht mit den Velowegen. Insbesondere, da das Anliegen breit abgestützt ist und nicht nur die Velo-Lobby dahintersteht. «Ich hoffe, wir können etwas Druck machen», sagt Monika Küng.