SRF: Der Kanton Aargau schlägt auf der Passhöhe Mutschellen statt einer Barriere eine Unterführung vor. So kämen sich Bahn und Strassenverkehr nicht gegenseitig in die Quere. Inwiefern ist die Bremgarten-Dietikon-Bahn bereits in diese Pläne eingeweiht?
Severin Rangosch: Wir haben von diesen Ideen gehört. Wir haben als Bahn den Vortritt auf der Kreuzung. Eigentlich ist eine Unterführung nicht zwingend nötig, aus unserer Sicht. Aber es gibt natürlich noch andere Interessengruppen.
Sind Sie vom Kanton Aargau angefragt worden, ob Sie als Bahnunternehmen bei der Planung eines entsprechenden Projekts dabei wären?
Wir sind informiert worden, dass solche Planungen existieren. Für uns gilt immer die Aussage, dass wir uns nicht an Planungen beteiligen können, auch wegen der Kosten. Es ist ein Strassenprojekt. Ob wir unten oder obendurch fahren ist einerlei. Für uns ist wichtig, dass wir die Kreuzung behinderungsfrei überqueren können, weil wir einen Fahrplan einhalten müssen. Daneben muss die Querung natürlich auch sicher sein für die Autos, die uns in die Quere kommen könnten.
Sie sagen, eine solche Lösung sei nicht zwingend nötig. Wenn aber das Projekt durchgezogen würde, könnten Sie sich einen unterirdischen Bahnhof vorstellen?
Im Prinzip könnten wir uns das sicher vorstellen. Technisch gibt es einige Knacknüsse, man darf die Fussgängerströme nicht vergessen. Einen Tiefbahnhof könnte man sicher machen, es gäbe aber den Nachteil gegenüber einem Bahnhof an der Oberfläche, dass sich die Passagiere vielleicht nicht gleich sicher fühlten. Da müsste man bauliche Massnahmen treffen, etwa bei der Beleuchtung. Man kann sich alles vorstellen, es ist aber noch sehr früh.
Noch ein Blick in die Zukunft: wo gibt es auf der Linie Bremgarten-Dietikon ähnliche Knoten wie denjenigen auf dem Mutschellen?
Da müssen wir nach Dietikon schauen. Wenn die Limmattalbahn einmal fertig gebaut ist, dann muss man sich das genau anschauen, wie alles aneinander vorbeikommt. MIt Bahn, Tram, Autos und Fussgänger trifft sich alles auf dem Bahnhofplatz Dietikon.
Das Gespräch führte Wilma Hahn.