Der St. Galler FDP-Nationalrat Marcel Dobler weibelt seit längerem für mehr Patientenverfügungen. Das wird ihm von Patientenorganisationen hoch angerechnet. Sein jüngster Vorschlag erntet jetzt aber Kritik. Wer eine Patientenverfügung ausfüllt, soll finanziell belohnt werden; konkret mit einem 50-Franken-Gutschein.
Der finanzielle Anreiz ist relativ klein.
Patientenorganisationen reagieren skeptisch auf diesen finanziellen Anreiz. Daniel Tapernoux von der Schweizerischen Patientenorganisation stellt beispielsweise das Kosten-Nutzen-Verhältnis in Frage. «Der Anreiz ist relativ klein, in der Masse entstehen aber doch hohe Kosten», sagt er.
Gesundheitskosten könnten sinken
Das Thema wirft nämlich eine weitere Frage auf: Unbestritten ist, dass am Lebensende am meisten Gesundheitskosten anfallen. Wenn mehr Patientenverfügungen ausgefüllt werden, dann könnte das zu tieferen Gesundheitskosten führen.
Das sei nicht seine Absicht, sagt Marcel Dobler dazu. Ihm gehe es um die Verbreitung der Patientenverfügungen.
Dobler hat Webseite aufgeschaltet
Dobler engagiert sich zusammen mit seiner Frau seit Jahren in diesem Thema. Er hat auch eine Webseite aufgeschaltet, auf welcher kostenlos Vorsorgeaufträge und Patientenverfügungen ausgefüllt werden können. Innerhalb eines Jahres seien so im Kanton St. Gallen 2000 Patientenverfügungen ausgefüllt worden, sagt Marcel Dobler weiter.
Nun wird er auch im Nationalrat politisch aktiv. Er hat nämlich einen Vorstoss eingereicht und will vom Bundesrat wissen, was gemacht werden müsse, damit mehr Leute eine Patientenverfügung ausfüllen.