- Der Aargauer Kabelhersteller Brugg Cables streicht mehr Stellen als er im Januar angekündigt hatte.
- Statt 120 Stellen sollen jetzt 180 Stellen verschwinden. Das ist fast die Hälfte der Stellen am Standort Brugg.
- Die Besitzer prüfen ausserdem einen Verkauf von Brugg Cables.
Brugg Cables, früher unter dem Namen Kabelwerke Brugg bekannt, begründet den Stellenabbau mit dem starken internationalen Wettbewerb und hohem Preisdruck wegen Überkapazitäten. In den letzten Jahren sind insbesondere im Mittleren Osten und Asien neue Kabel-Hersteller entstanden, die den Aargauern das Geschäft streitig machen.
Die Produktion am Standort Brugg werde zunehmend schwieriger, teilte der Besitzer-Konzern, die Gruppe Brugg, am Dienstag mit. Statt den im Januar angekündigten 120 Stellen sollen deshalb jetzt rund 180 Stellen abgebaut werden. Ende 2018 waren für Brugg Cables noch 380 Mitarbeiter tätig. Nach der Ankündigung im Januar hat sich der Bestand bereits um 50 reduziert.
Der Stellenabbau soll bis 2020 abgeschlossen sein. Die bestehenden Sozialpläne werden angepasst oder neu ausgearbeitet.
Traditionsfirma vor dem Verkauf?
Vielleicht wird Brugg Cables nicht nur geschrumpft, sondern kommt auch in neue Hände. Man prüfe neu einen Verkauf oder Teilverkauf der Kabelsparte, teilt die Gruppe Brugg mit. Dabei werde man von der Beratungsfirma PwC unterstützt.
Möglich sei aber auch, einen Partner für die Umsetzung der neuen Strategie von Brugg Cables an Bord zu holen. Brugg Cables will sich künftig auf dem Markt neu ausrichten. Die Firma will die Kabel-Produktion herunterfahren, dafür mehr Dienstleistungen anbieten wie Montage- und Reparatur-Einsätze. Die Firma soll sich so vom reinen Kabelproduzenten zum vielseitigen Systemanbieter wandeln.
Der Preisdruck im Kabelmarkt hatte Brugg Cables in den letzten Jahren schon mehrmals zum Rotstift greifen lassen. 2016 fielen am Hauptsitz 60 Stellen weg, 2013 wurden 26 Arbeitsplätze gekappt.