Die Ausgangslage: In Brugg und in Schinznach-Bad hat das Stimmvolk am Sonntag knapp Ja zu einer Gemeindefusion gesagt: In Schinznach-Bad mit 53 Prozent Ja-Stimmen, in Brugg mit 51 Prozent. Der Abstimmungskampf wurde sehr emotional geführt. In Schinznach-Bad war sogar zu hören, dass Nachbarn wegen der Fusion nicht mehr miteinander sprechen.
Speziell bei der Fusion: Zum ersten Mal im Kanton Aargau gibt es nach einer Fusion keine Neuwahlen, heisst es bei der Gemeindeabteilung des Kantons auf Anfrage. Laut Abteilungsleiterin Yvonne Reichlin habe der Kanton dies zwar in der Projektgruppe bei dieser Fusion vorgeschlagen. Die Verantwortlichen hätten sich aber dagegen entschieden.
Das sagen die Beteiligten: «Der Stadtrat Brugg und der Gemeinderat Schinznach-Bad waren der Meinung, dass dies nicht ein so wichtiges Thema ist. Die Bewohner von Schinznach-Bad haben auch so die Chance, sich einzubringen», erklärt Projektleiter und Fusionsexperte Markus Leimbacher den Entscheid.
Barbara Horlacher, Frau Stadtammann von Brugg, ergänzt: «In Schinznach-Bad hatte man in der Vergangenheit auch Mühe, genügend Mitglieder für die Exekutive zu finden.»
Aus der Sicht von Angela Lunginovic, Frau Gemeindeammann von Schinznach-Bad, wären Neuwahlen auch «zeitlich und finanziell zu aufwändig gewesen».
So geht es weiter: Die beiden Gemeinden werden am 1. Januar 2020 zusammengeführt. Bis dann wird die genaue Umsetzung des Fusionsvertrags geregelt. Alle Verantwortlichen geben sich optimistisch, dass es gut kommt mit der Fusion und sich die Emotionen bis in zwei Jahren legen.