Nein, sie bade nie in der Aare, sagt Stefanie Christ. Die Berner Journalistin ist Mitautorin des Buchs «Liebe Aare», das im Frühling erschienen ist. «Ich finde es gefährlich und bin immer wieder erstaunt, wie viele Leute sich kopflos – oder kopfüber – in den Fluss stürzen.» Auch deswegen ist ihre Faszination für den Fluss gross.
Stefanie Christ hat mit zwei Kolleginnen zahlreiche Informationen über die Aare zusammengetragen, vom Berner Oberland bis zur Mündung in den Rhein. Dazu gehören geologische Eigenheiten ebenso wie Flora und Fauna, Fan-Typen, Wasserfarben oder Lieder über die Aare.
Die Idee zum Buch entstand quasi aus der Not: Sie habe ein Geschenk für einen Freund gesucht, der Aare-Fan sei und Grafiken möge, erzählt Stefanie Christ. «Es gibt Strandtücher, Postkarten, Aare-Schwimmsäcke, aber ein Buch in diesem Stil fand ich nicht.»
Also hat sie sich an die Arbeit gemacht, zusammen mit Sabine Glardon und Maria Künzli. Die drei kennen sich von ihrer früheren Arbeit bei der «Berner Zeitung».
Andere Orte haben auch schöne Gewässer.
Nun ist es da, das Buch, es will informieren und unterhalten. Am Schluss des Buches sind fünf Argumente gegen die Aare aufgelistet (zu kalt, man muss zum Badetuch zurücklaufen, es ist gefährlich, die Vorschusslorbeeren sind zu gross und die Konkurrenz ist das Meer) – warum?
Die Bernerinnen und Berner seien sehr verliebt in ihre Stadt und insbesondere in die Aare, sagt Stefanie Christ. «Wir fanden, damit muss man selbstironisch umgehen können. Weil: Andere Orte auf der Welt haben auch schöne Gewässer.»