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Bürostuhlrennen in Olten Waghalsige Bürogummis rasten durch die Stadt

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach 10 Jahren Pause gab es am 1. Juli 2017 wieder ein Bürostuhlrennen in Olten.
  • Jeweils vier Personen traten gegeneinander an, in mehreren Ausscheidungsrennen.
  • Es gibt zwei Kategorien: «Standard» (Bürostühle) und «Kamikaze» (umgebaute Bürostühle)
  • Die Stühle fuhren mit 10 bis 30 Stundenkilometern eine Strasse hinunter.

Oltner haben in der Vergangenheit schon das eine oder andere erfunden: Josef Munzinger, Bundesrat aus Olten, führte im 19. Jahrhundert den Franken als einheitliche Schweizer Währung ein. Oder Niklaus Riggenbach – ursprünglich ein Elässer, zuletzt aber in Olten wohnhaft und tätig – gilt als Erfinder der Bergbahn.

Infos zum Rennen

Lee Aspinall und Jann Bernhard können mit ihrer Erfindung da nicht ganz mithalten. Dennoch rühmen auch sie sich, etwas Neues erfunden zu haben: Sie haben im Jahr 2000 ein Rennen organisiert, bei dem man auf Bürostühlen sitzt und eine Strasse hinunter fährt.

Rennen ins Sitzungszimmer

Damals war Aspinall Bankangestellter, und an seinem Arbeitsort hat die Geschichte seinen Anfang genommen. Das Sitzungszimmer sei dort nicht unmittelbar neben den Büros gelegen. Und: Man musste jeweils den Bürostuhl mitnehmen ins Sitzungszimmer, so Aspinall.

«Und so haben wir angefangen, gegeneinander Rennen zu fahren, um zu sehen, wer schneller im Sitzungszimmer ist. So sind wir auf die Idee gekommen», erklärt der ehemalige Bankangestellte. Acht Jahre lang gab es jährliche Rennen, mit Teilnehmern aus Deutschland und Österreich. Schlimme Stürze habe es nie gegeben, so Aspinall. «Ausser Prellungen und Schürfungen ist nie etwas passiert.»

Titelverteidiger ist mit dabei

Teilweise waren bis zu 100 Personen am Start. Nach und nach fanden Bürostuhlrennen auch ausserhalb von Olten und im Ausland statt. 2007 war dann vorerst Schluss. «Wir waren etwas müde geworden, auch mit den Bewilligungen wurde es mühsam», erinnert sich Aspinall.

Jetzt fahren die Bürostühle wieder, das Rennen kehrt zurück. Oder wie die Organisatoren schreiben: «The revival of a Legend». Organisator Aspinall hoffte auf 100 Bürostuhlfahrer. Angekündigt hatte sich auch der Titelverteidiger der Kategorie «Kamikaze»: Bernd Weissenberger aus Olten.

Stadtbehörden stehen hinter dem Anlass

Bei der Stadt freut man sich, dass das Bürostuhlrennen wieder da ist. «Wir kennen den Anlass und die Organisatoren von früher. Wir haben gute Erfahrungen gemacht», sagt Franco Giori, Leiter öffentliche Sicherheit in Olten, auf Anfrage. Nötig war eine Anlassbewilligung, die auch Sanitäts- und Sicherheitsdienste vorsieht. Das Rennen fand im Rahmen des Schul- und Stadtfestes Olten statt.

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