Verschwindet das Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) aus Grenchen? Dies zumindest schreibt die «Sonntagszeitung». Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann wolle das Amt aus Spargründen auflösen oder in das Generalsekretariat des Departements integrieren. Der Direktor des Bundesamtes habe seine Mitarbeitenden entsprechend informiert. Der Bundesrat bespreche das Thema an einer Sitzung im Mai.
Mit dem Weggang des Bundesamtes würden 50 Personen ihre Stelle verlieren – und die Stadt Grenchen eine weitere Amtsstelle. In den letzten Jahren wurden in der Uhrenstadt das Spital geschlossen, der Kanton zog das Zivilstandsamt und die Veranlagungsbehörde des Steueramtes aus Grenchen ab.
Wegzug als Worst Case für Grenchen
Über die Abwanderungspläne des BWO ist auch Stadtpräsident François Scheidegger informiert. Ein Wegzug wäre der schlimmste Fall für die Stadt. Er hoffe aber, dass dieser nicht eintreten werde. Auch ihm sei klar, dass der Bund organisatorisch etwa unternehmen müsse. Für Grenchen wäre aber der Wegfall von 50 Stellen im bereits schwachen Dienstleistungssektor eine schlimme Situation.
Er habe bereits mit nationalen Politkern das Gespräch gesucht und auch mit der Solothurner Volkswirtschaftsdirektorin Brigit Wyss gesprochen, so Scheidegger. Alle hätten ihm zugesichert, dass sie sich für den Standort Grenchen einsetzen würden. Er persönlich werde bei Bundesrat Schneider-Ammann intervenieren. Stadtpräsident Scheidegger hofft, dass das Bundesamt für Wohnungswesen nicht geschlossen wird, sondern eine «moderate Lösung» gefunden wird.