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Bundesgericht weist Klage ab Zürcher Kindergärtnerinnen erleiden im Lohnkampf eine Niederlage

  • Das Bundesgericht hat im Rahmen einer öffentlichen Beratung entschieden, dass die Löhne der Zürcher Kindergärtnerinnen nicht diskriminierend sind.
  • Es hat die Beschwerde von drei Kindergärtnerinnen, dem Verband Kindergarten Zürich (VKZ), dem Schweizerischen Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) und dem Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband mit drei zu zwei Stimmen abgewiesen.
  • Der Verband spricht von einer «schallenden Ohrfeige».

Seit der Integration des Kindergartens in die Volksschule im Januar 2008 würden Frauen auf Kindergartenstufe auf Grund ihres Geschlechts diskriminiert entlöhnt werden, so die Klagenden. Deshalb beantragten sie, dass Kindergärtnerinnen eine Lohnnachzahlung und in Zukunft 15 Prozent mehr Lohn enthalten.

Weniger Lektionen – weniger Lohn

Das Gericht argumentierte, dass die Beschwerdeführenden keinen Beruf aufgeführt hätten, bei dem der Lohn trotz der gleichen Ausbildung (Bachelor der Fachhochschule) höher sei.

Den Grund, dass die Lehrpersonen der Kindergartenstufe nur 87 Prozent der Besoldung der Lohnstufe 18 erhalten, betrachten sie als sachlich begründet. Aufgrund der pädagogisch bestimmten geringeren Anzahl an Lektionen, beinhalte ein Vollpensum weniger Wochenarbeitsstunden.

Das ist eine schallende Ohrfeige für die ganze Pädagogik.
Autor: Brigitte Fleuty Präsidentin Kindergartenverband

VKZ-Präsidentin Brigitte Fleuty spricht von einer schallenden Ohrfeige. «Es geht um die Bildung der Kleinsten und dafür braucht es motivierte Lehrpersonen», sagte sie nach dem Urteil gegenüber dem Regionaljournal Zürich Schaffhausen. Zudem kündigte sie an, dass sich die Kindergärtnerinnen nun überlegen müssten, wo sie im Unterricht zurückbuchstabieren könnten, «jetzt, wo wir wissen, dass wir nur 36 1/2 Stunden arbeiten müssen».

Die Zürcher Bildungsdirektorin Silvia Steiner ist hingegen erfreut. Sie befürchtet auch nicht, dass der Unterricht nun schlechter wird. «Ich gehe nicht davon aus, dass auch nur eine Kindergärtnerin ihre Aufgabe nicht mehr so erfüllt, wie es ihr Berufsstolz gebietet». Sie werde mit den Verbänden im Gespräch bleiben und die Kindergartenstufe so entwickeln, dass sie für die Lehrpersonen attraktiv bleiben.

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