Hier erfahren Sie mehr über die Geschichte des Bundeshauses
Figuren des Rütlischwures
Ernst und entschlossen, den Blick visionär in die Ferne gerichtet, stehen sie in der Kuppelhalle des Bundeshauses in Bern: Werner Stauffacher, Walter Fürst und Arnold von Melchtal, die Begründer der Eidgenossenschaft. Der Fels hält den Moment des Rütlischwures fest, welchen die Drei laut Legende 1291 ablegten. Die Figuren sind einfach gestaltet, ganz im Sinne des Bundeshausarchitekten Hans Wilhelm Auer. Dieser wollte ein Gebäude, welches, schlicht und bescheiden gehalten, die Volkseele widerspiegeln soll.
Schwierige Suche nach Künstler
Die Entstehung der Statue war aber alles andere als ein einfaches Unterfangen und bei der Einweihung des Bundeshauses im Jahr 1902 war der für sie reservierte Platz leer. An ihrer Stelle stand ein Knabenchor, der feierliche Lieder sang. Der Grund dafür war, dass die Statuen noch nicht fertiggestellt waren. Die Suche nach einem geeigneten Künstler stellte sich als schwieriger heraus als gedacht.
Baumaterial aus allen Landesteilen
Nach langem Hin und Her erhielt 1910 der Bildhauer James André Vibert, ein Schüler des französischen Künstlers Auguste Rodin, den Auftrag. Im Sinne des Föderalismus forderte Architekt Auer, dass Materialen aus allen Kantonen und Landesteilen verwendet würden. Bei den drei Eidgenossen wurde aber mit dieser Tradition gebrochen. So schwören in der Kuppelhalle des Bundeshauses nicht drei Schweizer, sondern eigentlich drei Italiener, bestehend aus weissem Botticino-Kalk.
Schweizerkreuz aus Italien
Sie sind aber nicht das einzige Wahrzeichen im Schweizer Regierungsgebäude, bei welchem das Credo der Verwendung nationaler Materialien aufgehoben wurde. Das marmorne Schweizerkreuz, welches in der oberen Halle des Westflügels eingelassen ist und sowohl von Parlamentariern wie auch Gästen umsichtig umgangen wird, besteht aus Carrara-Marmor und Ross-Verona. Beide Steine wurden ebenfalls aus Italien importiert.