Seit 100 Tagen ist Karin Keller-Sutter Bundesrätin. Bereits einmal traf sie sich seither zum Austausch mit Ostschweizer Parlamentariern. Dies will sie beibehalten. Der Bezug zur Ostschweiz ist ihr wichtig.
Im Interview mit Radio SRF verriet Karin Keller-Sutter, wie sie die letzten drei Monate erlebt hat.
SRF News: Wie hat sich Ihr privates Leben verändert?
Karin Keller-Sutter: Ich komme mir manchmal vor, wie wenn ich unter der Woche im Internat wäre. Am Wochenende darf ich heim, am Sonntag muss ich wieder zurück. Ich komme gerne heim. Ich habe in Bern eine Wohnung und fühle mich dort auch daheim, aber es ist schon ein Einschnitt.
Sie fühlen sich aber auch in der Rolle als Bundesrätin wohl?
Ja. Ich habe Freude an meiner Arbeit und fühle mich im Departement wohl – auch mit meinen Mitarbeitern.
Was gefällt Ihnen nicht?
Es kommt mir gar nichts in den Sinn. Es ist einfach ein anderes Leben. Es ist sicher ein Vorteil, dass ich schon Regierungsrätin war. Und auch das Ständeratspräsidium hat mir sehr geholfen.
Sie haben nach Romanshorn eingeladen, um Bilanz zu ziehen. Dabei erwähnen Sie, hier wäre das Herz der Schweiz. Dürfen Sie das als Bundesrätin sagen?
In der Schweiz schlägt nicht nur ein Herz... Ich wollte damit sagen, dass es auch ausserhalb der grossen Zentren andere Zentren gibt, die sich wehren und gut bestehen. Ihnen muss man Sorge tragen. Es ist deshalb hier auch ein Herz der Schweiz. Ich bin von Naturell aus eine Ostschweizerin. Den Kontakt in die Ostschweiz will ich beibehalten. Auch auf politischer Ebene.
Das Gespräch führte Pius Kessler.