Bundesrat extra muros - Bundesräte haben in Solothurn viele Fans
Seit 2010 hält der Bundesrat seine Sitzung ab und zu ausserhalb des Bundeshauses ab. Am Mittwoch war er in Solothurn und mischte sich nach der Sitzung unter das Volk. Mehr als 300 Leute liessen sich die Gelegenheit nicht entgehen, die Politiker zu treffen – und vor allem ein Selfie zu knipsen.
Als der gesamte Bundesrat in Begleitung der Solothurner Kantonsregierung um zwölf Uhr aus dem Von-Roll-Haus neben der St.-Ursen-Kathedrale trat, kam unter den über 300 anwesenden Personen Applaus auf. Die Stimmung auf dem sonnigen Kronenplatz, wo es einen Apéro mit Bürgerwein, Zopf und Oliven gab, war von Beginn an unkompliziert und herzlich.
«Es ist ein grosses Privileg für den Bundesrat, dass wir uns mit ihnen so ohne Grossaufgebot der Polizei und ohne Angst haben zu müssen, treffen dürfen», sagte Bundespräsidentin Doris Leuthard. Wer beobachte, was auf der Welt alles passiere, der wisse, dass diese Errungenschaft und dieses Gut enorm wichtig seien.
Der Bundesrat schätze es sehr, mit der Bevölkerung sprechen zu können und zu erfahren, was diese beschäftige, sagte die gutgelaunte Bundespräsidentin weiter in ihrer kurzen Ansprache auf der Treppe zur Kathedrale.
Selfies, Selfies und Gespräche
Die vielen jungen und alten Leute, Schweizer und Ausländer, liessen sich die Chance nicht entgehen, die sieben Mitglieder der Landesregierung kurz persönlich begrüssen zu können. Geredet wurde einiges, und vor allem wurden viele Selfies und Gruppenbilder mit dem hohen Besuch aus Bern gemacht.
Die Bundesrätinnen und Bundesräte machten gelassen mit - und genossen es fast ein wenig, für einmal wie Stars wahrgenommen zu werden.
Bundespräsidentin Leuthard sagte es so: «Wenn um uns herum Unsicherheit besteht, Regierungen kommen und gehen, gewisse Präsidenten manchmal ein bisschen unflätig sind und die Grenzen überschreiten, ist die Schweiz eben immer unaufgeregt, stabil und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen.»
Bundesbern und Solothurn
Der Kanton Solothurn stehe für den Bundesrat meistens nicht zu oberst auf der Traktandenliste, räumte die Bundespräsidentin ein. Das sei jedoch ein gutes Zeichen. Der Kanton löse seine Probleme selbst und überlasse die anderen dem Bundesrat.
Und welche Beziehung die Aargauer Bundesrätin selber zu den Solothurnern habe, wollte beim vorgängigen kurzen Medientreffen eine Journalistin von Leuthard wissen. Die Antwort: «Es sind einfach die Nachbarn zu den Aargauern.»
Es war seit dem Jahr 2010 bereits die zwölfte Bundesratssitzung «extra muros», also «ausserhalb der Mauern». Mit der schon traditionellen externen Sitzung möchte der Bundesrat gemäss Bundeskanzlei «seine enge Verbundenheit mit allen Regionen der Schweiz zum Ausdruck bringen».
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