Bildung, neue Technologien und die wieder aufblühende Strohindustrie: Bundespräsidentin Doris Leuthard hat am Donnerstag dem Gesamtbundesrat zum Auftakt des zweitägigen Jahresausfluges verschiedene Facetten des Aargaus präsentiert. Der Aargau werde immer unterschätzt, sagte Leuthard am Point de Presse auf der lauschigen Linden-Terrasse beim Schloss Wildegg.
Der Kanton sei vielfältiger als er dargestellt werde. Das wolle sie auf der traditionellen «Schulreise» auch ihrer Kollegin und ihren Kollegen im Bundesrat vermitteln. Die imposante Schlossanlage bot der Landesregierung einen idealen Rahmen, um in ein Stück Aargauer Geschichte einzutauchen.
So sah das Reiseprogramm im Detail aus:
Morgenessen im Zug: Nach einem gemeinsamen Morgenessen im Zug hatte sich der Bundesrat zunächst in Zofingen mit der Lehrerausbildung beschäftigt. Der Aargau sei auch ein Bildungskanton, stellte die Bundespräsidentin fest und erinnerte an das Wirken von Heinrich Pestalozzi und das erste Gymnasium, das 1803 weltlich-liberal geführt wurde.
Brugg/Windisch: Im Gespräch mit Lehrpersonen der Pädagogischen Hochschule habe sich der Bundesrat ein Bild davon machen wollen, wie heute unterrichtet werde und wie die Digitalisierung im Unterricht Einzug halte. Das sei hochinteressant gewesen, sagte Leuthard.
Bundesrat Johann Schneider-Ammann, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung, zeigte sich vor allem beeindruckt vom anschliessenden Besuch im Hightech Zentrum Aargau in Brugg-Windisch. Der Bundesrat liess sich dort über verschiedene Projekte der Nanotechnologie und 3D-Drucker informieren.
Schloss Wildegg: Nach den Gesprächen mit den Journalisten zog sich die Landesregierung zum Mittagessen mit dem Aargauer Regierungsrat ins Schloss Wildegg zurück.
Freiamt : Am Nachmittag ging die Reise weiter ins Freiamt, der engeren Heimat der Bundespräsidentin. Auf dem Programm steht die Besichtigung eines Familienbetriebes, der Strohhüte in modernen Designs herstellt.
Lenzburg mit der Bevölkerung: Am späteren Nachmittag mischte sich der Bundesrat dann in Lenzburg unter das Volk. Angesagt ist ein Apéro auf dem zentralen Platz, bei dem jedermann mit den Bundesräten in Kontakt treten kann.
Hallwilersee: Am Abend werde sich der Bundesrat an den Hallwilersee zurückziehen, verriet Leuthard. Den Medien präsentierte sich ein entspannter Bundesrat in Freizeitkleidung. Die Stimmung sei sehr gut, weil die Ferien nahen, erklärte Leuthard. Der Bundesrat habe ein intensives halbes Jahr hinter sich und viele wichtige Entscheide getroffen. «Wir sind deshalb alle der Meinung, dass wir uns die Ferien verdient haben.»