Die Wahl für die Urner Regierungsrätin Heidi Z'graggen ist gelaufen, sie musste der Walliserin Viola Amherd bereits im ersten Wahlgang den Vortritt lassen. Z'graggen erhielt 60 Stimmen, Viola Amherd wurde mit 148 Stimmen in die Landesregierung gewählt. CVP-Parteipräsident Gerhard Pfister erhielt 17 Stimmen.
Dem zweiten Vertreter aus der Zentralschweiz, dem Nidwaldner FDP-Ständerat Hans Wicki, wurden nur Aussenseiterchancen eingeräumt. Er bewarb sich um die Nachfolge von Johann Schneider-Ammann. Seine Konkurrentin Karin Keller-Suter wurde bereits im ersten Wahlgang mit 154 Stimmen gewählt. Hans Wicki erhielt 56 Stimmen.
Enttäuschung in Erstfeld
Im Pfarreizentrum St. Josef in Erstfeld verfolgten die Fans von Heidi Z'graggen die Live-Übertragung der Bundesratswahlen und fieberten mit ihrer Kandidatin Heidi Z'graggen mit. Nach der verlorenen Wahl macht sich Enttäuschung im Saal breit - zu gross war die Verheissung gewesen, zum ersten Mal eine Bundesrätin aus Erstfeld zu haben.
Es wird aber auch gesagt, dass das Ergebnis so hätte erwartet werden müssen. Trotzdem, «es ist halt schon schnell gegangen.» Die 60 Stimmen von Heidi Z'graggen seien ein Achtungserfolg, hört man auch. «Jetzt müssen wir halt noch länger warten auf den ersten Bundesrat aus dem Kanton Uri.» Ein anderer Zuschauer sieht es so: «Wir haben die Chance genutzt, den Kanton Uri in den Fokus zu stellen.»
Wenig Interesse in Wolfenschiessen
Im Restaurant Happy Day in Wolfenschiessen, wo Hans Wicki einen Teil seiner Kindheit verbracht hatte, versammelten sich die Anhänger des FDP-Kandidaten. Offensichtlich wurden seine Wahlchancen als nicht sehr gross eingeschätzt. Nur wenige Leute hockten sich vor den Fernseher zum gemeinsamen Mitfiebern.
Nach dem Bekanntwerden des Resultates war die Enttäuschung bei den Anwesenden denn auch nicht so gross. Eine Frau findet grosszügig: «Wir mögen es allen Kantonen gönnen. Irgendeinmal sind auch wir an der Reihe.» Ein anderer Anwesender sieht es pragmatisch: «Es ist so gekommen, wie es zu erwarten war. » Er ist überzeugt, dass Wicki nicht aufgeben werde und weiterhin im Ständerat gute Politik mache.