Das Schloss Lenzburg ist beinahe 1000 Jahre alt. Allzuviel darf nicht verändert werden. Deshalb muss sich der erste Mitarbeiter, der aufs Schloss kommt, durch eine kleine Türe im Tor zwängen. Erst danach kann das Tor von Innen geöffnet werden. Solche Kompromisse zwischen Altem und Modernem trifft man überall an im Schloss.
Warenkran statt Warenlift
Im Schloss Lenzburg finden pro Jahr mehrere Grossveranstaltungen statt. Dazu kommen Hochzeiten und Firmenanlässe. Einen klassischen Warenlift gibt es jedoch nicht. Lediglich einen schmalen Personenlift. Grössere Gegenstände werden mit einem Holzkran aus dem 16. Jahrhundert nach oben befördert. Immerhin hat der Kran heute einen Elektromotor. Früher wurde er mit einer Art Hamsterrad mit Muskelkraft betrieben.
Die Zeit vor der Öffnung des Schlosses um 10 Uhr ist besonders wichtig. Dann wird geputzt, geflickt, poliert und gewischt. Sobald die ersten Besucherinnen und Besucher da sind, ziehen sich die Mitarbeiter in der Regel zurück. Betriebsleiter Thomas Welte: «Wenn das Museum offen ist, dann wechseln wir keine Lampen mehr oder flicken Möbel».
Im Winter mehr Zeit
Im Winter ist das Schloss Lenzburg jeweils geschlossen. Da es keine Heizung hat, wird es in den Räumen bis zu 3 Grad kalt. Thomas Welte und sein Team schützen dann die historischen Objekte, machen Reparaturen und den Frühlingsputz. Im vergangenen Winter blieb auch noch Zeit, um in den 51 Meter tiefen Schlossbrunnen zu steigen. Dies habe noch niemand gemacht, erklärte Thomas Welte. Ausser Wasser habe man jedoch leider nichts entdeckt.