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Burnout bei Pfarrern Wenn Seelsorger Seelsorger brauchen

Immer mehr Pfarrer geraten in den Teufelskreis des Burnouts. Priestermangel und neue Strukturen treiben Kirchenleute an den Rand der Verzweiflung. Im Kanton St. Gallen hat die evangelisch-reformierte Landeskirche eine Präventionsstelle gegen Burnout eingerichtet. Nun redet ein Direktbetroffener.

Klaus Stahlberger: kurze Haare, schwarze Brille, Dreitagebart. Der 60-Jährige macht heute einen vitalen Eindruck. Im Gegensatz zum letzten Frühling. Damals erlitt der evangelisch-reformierten Pfarrer aus St. Gallen – nach 40 Jahren im Amt – einen Zusammenbruch. Diagnose: Burnout. Neun Monate war der St. Galler Pfarrer ausser Dienst. Seit Anfang Jahr arbeitet er wieder. Neu als Spitalseelsorger. Zurück in seinen alten Beruf als Pfarrer einer Gemeinde wollte er nicht mehr: «Zu viele Sitzungen. Zu wenig Kontakt mit Menschen. Deshalb bin ich nicht Pfarrer geworden.»

Gründe für Burnout bei Pfarrern

Für Martin Schmidt, den Kirchenratspräsidenten der evangelisch-reformierten Landeskirche im Kanton St. Gallen, gibt es einen Hauptgrund für die hohe Burnout-Quote bei Pfarrern: «Die Ansprüche in der Bevölkerung sind gestiegen. Taufen, Beerdigungen, Hochzeiten, Abdankungen und Gottesdienste: Immer wird das Besondere verlangt.»

Gegensteuer geben

Weil viele Hirten an ihrem Amt leiden und müde werden, gibt die evangelisch-reformierte Kirche des Kantons St. Gallen Gegensteuer. Ein Präventionsteam von fünf Psychotherapeuten steht überarbeiteten und überforderten Pfarrern seit dem letzten Sommer zur Verfügung. Die Präventionsstelle gegen Burnout soll auch die Hemmschwelle für Pfarrer senken. Ansonsten brauchen nämlich immer mehr Seelsorger selbst einen Seelsorger.

SRF 1, Regionaljournal Ostschweiz, 17:30 Uhr

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