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Burnout wegen Sparprogramm? Kranke Chauffeure legen Basler Verkehrsbetriebe lahm

  • Die Basler Verkehrsbetriebe (BVB) verzeichnen ungewöhnliche viele Krankheitsfälle unter den Tram- und Buschauffeuren.
  • Die BVB mussten sogar einzelne Buslinien ausfallen lassen.
  • Der Hauptgrund liegt laut Gewerkschaft in den heftigen Sparmassnahmen, welche die Chauffeure belasten.

Tram- und Buschauffeure haben einen anstrengenden Beruf. Einen Beruf, der auch krankmachen kann. Ganz besonders gilt dies für die Basler Verkehrsbetriebe (BVB). Dort sind die Mitarbeiter im Fahrdienst durchschnittlich fünf Wochen im Jahr krank. Mehr als doppelt so viel wie bei anderen Schweizer Verkehrsbetrieben.

Wie gross das Problem mit kranken Tram- und Buschauffeuren bei den Basler Verkehrsbetrieben BVB ist, zeigte sich letzte Woche. Wegen Personalmangels fielen sogar einzelne Busse aus. Ein Alarmzeichen, findet Toya Krummenacher von der Gewerkschaft VPOD.

Mehr Aufmerksamkeit für Langzeitkranke

Doch es sei kein Zufall, dass derart viele Mitarbeiter krank seien. «Es herrsche ein schlechtes Arbeitsklima.» Die Personalvertreterin führt dies auf das laufende Sparprogramm der Verkehrsbetriebe zurück. Dies erhöhe die Arbeitsbelastung. Sie fordert daher einen Stopp des Sparprogramms.

Für die Basler Verkehrsbetriebe ist das keine Option, sagt Direktor Erich Lagler. Die BVB hätten nicht erst seit dem Sparprogramm ein Problem mit krankheitsbedingten Absenzen, sondern schon seit vielen Jahren. Zudem würden die Bus- und Tramchauffeure vom Sparen kaum etwas spüren.

Der Direktor sagt: Die BVB hätten vor allem ein Problem mit Langzeitkranken. Bisher habe man sich zu wenig um sie gekümmert, zu wenig den Kontakt mit ihnen aufrechterhalten – dies habe man nun aber geändert.

Streitereien womöglich Hauptursache

Hier entgegnen jedoch die Personalvertreter: Von einer verbesserten Integration von Kranken spürten sie bislang nichts.

Insgesamt zeigt es sich also: Es ist schwierig, die genauen Gründe für die vielen Krankheitsfälle festzumachen. Gut möglich ist aber, dass das Hauptproblem darin liegt, dass sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer in den Haaren liegen.

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